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Die Kreuzwegbilder sind zeitgenössisch in doppeltem Sinn: Sie sind 1995 und 1996 entstanden für die über die Frankfurter Stadtgrenzen hinaus bekannte Kirche Liebfrauen in Liebfrauenberg. Viele tausend Besucher haben die Stationen dieses Kreuzweges seitdem tief beeindruckt. Zum anderen sieht die in Frankfurt lebende Künstlerin im Kreuzweg Jesu ein Sinnbild eigener Erfahrungen von Menschen unserer Zeit, wie etwa: eine entscheidende Begegnung, einen Sturz, ein Gerichtsurteil, eine Hinrichtung - und auch Stationen der Hoffnung, Lichtzeichen. Behutsam betrachtende Texte von Erich Purk,…mehr

Produktbeschreibung
Die Kreuzwegbilder sind zeitgenössisch in doppeltem Sinn: Sie sind 1995 und 1996 entstanden für die über die Frankfurter Stadtgrenzen hinaus bekannte Kirche Liebfrauen in Liebfrauenberg. Viele tausend Besucher haben die Stationen dieses Kreuzweges seitdem tief beeindruckt. Zum anderen sieht die in Frankfurt lebende Künstlerin im Kreuzweg Jesu ein Sinnbild eigener Erfahrungen von Menschen unserer Zeit, wie etwa: eine entscheidende Begegnung, einen Sturz, ein Gerichtsurteil, eine Hinrichtung - und auch Stationen der Hoffnung, Lichtzeichen. Behutsam betrachtende Texte von Erich Purk, Kapuzinerpater und Pfarrer von Liebfrauen, begleiten den Betrachter bei diesem ungewöhnlich eindrucksvollen Werk durchkreuzten Lebens.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.04.1998

Endlose Passion der Menschheit
"Durchkreuzt": Buch zu Hetty Krists Wandfries in der Frankfurter Liebfrauenkirche

Seit dem vergangenen Jahr und jetzt in der Karwoche zieht im linken Seitenschiff der Frankfurter Liebfrauenkirche Hetty Krists Passionszyklus die Blicke auf sich. Einen anderen Kreuzweg, nicht wie gewohnt in Einzelstationen gegliedert, hat die Frankfurter Künstlerin im Auftrag des Konvents der Kapuziner und der Franziskanerinnen von Liebfrauen geschaffen. Vier große Leinwände, eine jede drei Meter breit und 130 Zentimeter hoch, bilden ein Fries, einen Leidensweg, in dem die 14 Stationen eingebunden sind.

Krist erzählt die tradierte Geschichte unkonventionell: Sie verweist mit ihren Bildern auf die endlose Passion der Menschheit unserer Zeit. Ecce-Homo - das sind mit dem Gottessohn die Verfolgten, Geknechteten, die hilflosen Alten, die hungernden Kinder, die auf den Genickschuß im Vernichtungslager Wartenden, und das ist die Mutter vor ihrem getöteten Sohn. Ihnen allen winkt Erlösung, dargestellt als leuchtendes, die Passionsgeschichte auffangendes Bild.

Das Kreuz ist formal das zentrale Motiv dieser ungewöhnlichen, ebenso vergeistigt frommen wie von tiefem Verständnis für den Menschen getragenen Interpretation. Und stets ist der Heiland gegenwärtig, allerdings nicht als unnahbares Symbol, sondern als Ecce-Homo: jedem nahe, jedem vertraut. Unüblich für das etwa 15 Meter lange Werk sind die bildnerischen Mittel. Der Fries ist nicht gemalt, sondern mit Farbkreiden, Kohle, Graphit gezeichnet. Die Künstlerin, Dozentin für figürliches Zeichnen und Kunstgeschichte in Frankfurt und Wiesbaden, hat die Farben - graue, blaue, rötliche, zuletzt auch lichte Töne - zurückhaltend eingesetzt, um die Stille des Kirchenraumes nicht zu stören.

Unter dem Titel "Durchkreuzt" ist das Opus magnum der aus Holland stammenden Krist als Buch beim Josef Knecht Verlag erschienen: sehr sorgsam gedruckt mit Wiedergabe aller Stationen auf großformatigen Tafeln. Erläutert werden sie von Erich Purk, der Kapuziner im Konvent des Klosters und Pfarrer der Stadtgemeinde Liebfrauen ist, und begleitet von Sprüchen der Weisen und Poeten der Weltliteratur. Zusätzlich geht die Kunsthistorikerin Ulrike Rein auf die bildnerische Tradition der Passionsgeschichte ein. C.v.H.

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