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Beim Hauptbahnhof Zürich, im "Herzen" des Schweizer Bahnnetzes, wird die Durchmesserlinie gebaut. Hinter dem technischen Namen versteckt sich das grösste Ausbauvorhaben der SBB seit dem Abschluss der Bahn 2000. Die Durchmesserlinie steht etwas im Schatten der Neat. Ihre Auswirkungen werden aber für alle Bahnreisenden spürbar sein. Nach dem S-Bahnhof Museumstrasse entsteht mit dem Bahnhof Löwenstrasse ein zweiter Durchgangsbahnhof im Untergrund des HB Zürich. Hier werden ab 2015 auch Fernverkehrszüge ohne zu wenden auf der Ost-West-Achse verkehren können. Das ist mit Verkürzungen der Reisezeit…mehr

Produktbeschreibung
Beim Hauptbahnhof Zürich, im "Herzen" des Schweizer Bahnnetzes, wird die Durchmesserlinie gebaut. Hinter dem technischen Namen versteckt sich das grösste Ausbauvorhaben der SBB seit dem Abschluss der Bahn 2000. Die Durchmesserlinie steht etwas im Schatten der Neat. Ihre Auswirkungen werden
aber für alle Bahnreisenden spürbar sein. Nach dem S-Bahnhof Museumstrasse entsteht mit dem Bahnhof Löwenstrasse ein zweiter Durchgangsbahnhof im Untergrund des HB Zürich. Hier werden ab 2015 auch Fernverkehrszüge ohne zu wenden auf der Ost-West-Achse verkehren können. Das ist mit Verkürzungen der Reisezeit verbunden. Die Durchmesserlinie ist zudem für den geplanten weiteren Ausbau der Zürcher S-Bahn von entscheidender Bedeutung.
Gleichzeitig ist die Durchmesserlinie auch aus bautechnischer und architektonischer Sicht äusserst spannend. Jeder der vier Abschnitte, in die das Werk unterteilt ist, bietet eigene Schwierigkeiten, die sehr anforderungsreiche Lösungen nötig machen. Seien es die hohen Stützmauern in Oerlikon, die Unterquerung von Limmat und Sihl oder der Bau der zwei Brücken im Westen: Die Durchmesserlinie ist nicht nur eine neue Bahnstrecke, sondern auch eine technische Meisterleistung. Sie hat zudem in punkto Um weltschutz und Sicherheit hohen Standards zu genügen.
Schliesslich ist die Durchmesserlinie auch ein "städtisches" Bauwerk. Sie beeinflusst, wie die Eisenbahn das immer wieder tut, das Stadtbild und die Stadtentwicklung. Die neuen "Publikumsanlagen" erleichtern den Zugang zu den zwei Bahnhöfen Zürich HB und Oerlikon. Gleichzeitig werten sie die umliegenden städtischen Räume auf.
Das Buch stellt diese Aspekte dar, erklärt und illustriert sie. Ausserdem arbeitet es die spannende Entstehungsgeschichte auf, die weiter zurückreicht, als man denkt: Erste Projekte für eine wendefreie Linie nach Oerlikon gab es schon Ende des 19. Jahrhunderts. Das Werk ist in einer auch für Laien verständlichen Sprache abgefasst.
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Autorenporträt
Peter Krebs, geboren 1953 in Münsingen BE, arbeitet als selbständiger Journalist, Autor und Redaktor. Er hat sich als Verkehrsspezialist und Autor von Reiseberichten einen Namen gemacht. Von 1988 bis 2007 leitete er das Bahn-Kundenmagazin "Via", anschliessend bis 2012 das VCS-Magazin. Er ist Autor und Co-Autor von mehreren Sachbüchern im Bereich Tourismus und Verkehr. Daneben veröffentlicht er Kurzgeschichten.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.09.2014

Zürich verzichtet auf die Wende

Wer mit dem Zug nach Zürich kommt, wird bald ein neues Fahrgefühl haben: Er rollt nicht mehr in die prächtige Halle des alten Hauptbahnhofs, sondern wird in den Untergrund verbannt, in den neuen Bahnhof Löwenstraße. Dann sieht man nicht mehr Landesmuseum und Uetliberg, sondern graue Tunnelwände. Seit Jahren wird unter den Gleisen des Hauptbahnhofs gebaut, werden neue Tunnel in den Zürcher Boden gebohrt, damit die Schweizerischen Bundesbahnen ihren Sackbahnhof aus dem neunzehnten Jahrhundert umgehen und schneller werden können. Und weil es dazu eine Volksabstimmung gab, hatten die Zürcher keine Einwände gegen das Milliardenprojekt. Ende nächsten Jahres ist es so weit: Nach der S-Bahn wird dann die Durchmesser-Linie auch für den Fernverkehr freigegeben. Dann rauscht im Ost-West-Verkehr die Bahn ohne Richtungswechsel zwischen Bern und Romanshorn durch und gewinnt ein paar Minuten. Viele werden sich freuen, ein paar Bahn-Nostalgiker indes trauern. Denn ohne die Spitzkehre im Sackbahnhof entfällt ein Handgriff, der seit jeher Symbol landestypischer Sauberkeit war: Bevor der Lokführer am Prellbock aus dem Führerstand kletterte, putzte er stets mit einem Lappen die Griffe an seiner Tür. Dieses Buch hat keinen Sinn für Nostalgie, es ist wie eine üppig bebilderte Werbeschrift für ein gigantisches Projekt, bei dem nicht nur Flüsse untertunnelt, sondern auch Denkmäler auf Schienen gesetzt und verschoben wurden. Die Fotos, die größtenteils die Bahn beisteuerte, sind teils spektakulär, der Text aber ist spröde - überwiegend geschrieben von mit dem Bau befassten Fachleuten. Ein Buch für Bahn-Fans.

km.

"DurchmesserLinie - Das Wunder von Zürich", herausgegeben von Peter Krebs. AS Verlag, Zürich 2014. 208 Seiten, etwa 200 Abbildungen. 69,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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