Elsa von Kotzebue ist 1926 in Berlin geboren und dort aufgewachsen. Nach einem im Jahr 1943 kriegsbedingten Ortswechsel ins Memelland, kehrte sie 1944 nach Berlin zurück. Ab Juli 1945 arbeitete sie bis 1947 bei der amerikanischen Armee und von 1947 bis 1950 bei der Chinesischen Militärmission. Nach Eröffnung der Freien Universität Berlin im Jahr 1948 studierte sie Jura und war nach Abschluss der Ausbildung kurze Zeit Richterin am Landgericht Berlin. 1956 wechselte sie nach Bestehen des Auswahlwettbewerbs in den Auswärtigen Dienst. Das in Teilen autobiographische Buch »Durchs Fernrohr der Zeit« umfasst die Jahre zwischen 1939 und 1956. Es versetzt den Leser unmittelbar in die damalige Gegenwart, da die Aufzeichnungen der Tagebuchschreiberin sich nicht auf Erinnerungen aus späterer Sicht stützen, sondern, teils unreflektiert, ein Abbild ihrer Erlebniswelt sind. Wie jeder Mensch stand sie auf dem Boden, den sie vorfand. Deshalb wird heute manches überholt scheinen, auf Unverständnisstoßen, vielleicht auch zu Fragen anregen, wie man sich selbst im gleichen Alter verhalten hätte. Das Leben jedoch ist zeitlos: Tun und Lassen, Liebe, Erwartungen und Enttäuschungen, Erreichtes und Versäumtes.
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