Jeder hat drei Leben. Das öffentliche, das private und das geheime.Axel Kaspar hat das Zitat von Gabriel García Márquez und sein Versprechen dazu nicht nur so dahin geschrieben, sondern auch gehalten. Er offenbart sich in seiner Autobiografie mehr als andere, sehr freimütig und verdammt ehrlich. Bisher völlig Unbekanntes aus Leib, Kopf und Seele kommt ans Tageslicht. Berufliches, Politisches und Intimes. Von seinem 1. bis zum 85. Lebensjahr spannende Geschichten aus seinem Leben und dem seiner Filmhelden. Ein ergreifendes Sittenbild, verknüpft mit der Zeitgeschichte - fast ein Jahrhundert lang.Axel Kaspar ist ein Urgestein des ostdeutschen und nun des deutschen Journalismus. Er forderte im DDR-Fernsehen ab 1971 einen neuen Stil für Fernsehreportagen. Weg von der Bebilderung der Texte hin zum Primat der Bilder, ohne sie zuzuquatschen und zu erklären. So, wie er es jahrelang von den besten Filmemachern der Welt auf der Leipziger Dokumentarfilmwoche aufgesogen hatte. Seitdem war er ohne Nachsicht gegen das Benutzen der Gesprächspartner vor der Kamera für von "oben" gewünschte Aussagen. Dagegen kämpfte er mündlich und schriftlich an, beispielsweise mit dem Lehrbrief "Wider die Vergewaltigung auf dem Bildschirm". Aus dieser Maxime resultierte sein unverwechselbarer Umgang mit den Protagonisten seiner Reportagen, gekennzeichnet von der Hochachtung vor ihnen sowie durch ehrliche und direkte Fragen. Er hat die Authentizität der Menschen vor der Kamera herausgekitzelt und so für Glaubwürdigkeit und Wahrhaftigkeit seiner Filme gesorgt.