Professor Gerhard Kuntscher trat 1940 vor die Deutsche Gesellschaft fUr Chir urgie und stellte erstmals seine Ergebnisse der Marknagelung zur Behandlung von Frakturen der breiten Offentlichkeit vor. Die uberwiegende Ablehnung der Marknagelung vor dem wissenschaftlichen Forum wurde durch ihren Erfolg in den Kriegsjahren wett gemacht, und die eloquente Kritik der epochalen Opera tionstechnik wurde in eine unerwartete weltweite Anerkennung der Methode verwandelt. In den Nachkriegsjahren wurde die Osteosynthesetechnik von Frakturen durch das Dogma der rigiden stabilen Osteosynthese gepragt. Die Kuntscher Technik wurde erneut in den Hintergrund gedrangt. Das alte Argument gegen die Marknagelung, die Zerstorung der intramedullaren Blutversorgung, wurde von Kuntschers Gegnern ebenso heftig diskutiert wie die Gefahr der Rontgen strahlen wahrend der Durchleuchtung. Das Pendel der Osteosynthesetechnik kehrte jedoch zur biologischen Operation von Kuntscher zuruck. Die klini schen Ergebnissezeigten hohe Versagensraten fUr die rigiden Osteosynthesen und Knochenuntergang unter der Platte, dagegen eine biologische Kallushei lung mit dem Nagel. Unter diesem Eindruck wurde die Marknagelung tech nisch perfektioniert. Neue Techniken - von Kasmann, sowie von Klemm und Schellman, als auch von Grosse und Kempf entwickelt - eroffneten Behand lungsindikationen, die dem klassischen Kuntscher-Nagel nicht zuganglich wa ren und fuhrten zu einer Renaissance der intramedullaren Nagelung und zur Wiederbelebung des Gedankens der naturlichen dynamischen Knochenbruch heilung. Die Internationale Arbeitsgemeinschaft fUr Dynamische Osteosynthese (ALO. D. ) hat eher als andere die Kernideen von Kuntscher erkannt, weiter aus gebaut und Osteosyntheseverfahren im Sinne von Kuntscher fur aHe langen Rohrenknochen entwickelt.
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