Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit der Thematik der Dyskalkulie aus einer mathematikdidaktischen Perspektive. Den Kern bildet dabei eine Fallstudie mit einer Grundschülerin, bei der zuvor eine Dyskalkulie diagnostiziert wurde. Im Sinne des Case-Study-Ansatzes liegt der Fokus auf der genauen Beschreibung und Analyse des Falls unter Berücksichtigung verschiedener Datenquellen. Dazu werden im Verlauf der Studie Diagnosetests, Experteninterviews mit den Eltern, der Lehrperson und der Schülerin, sowie Analysen von Lösungsskizzen durchgeführt. Im Rahmen der Interviews und diagnostischer Gespräche mit der Schülerin werden insbesondere ihre Denkweisen und Lösungsprozesse beobachtet, beschrieben und somit die Kompetenzen und mögliche Hürden im Bereich der Arithmetik identifiziert. Auf Grundlage der Erkenntnisse aus den Diagnoseeinheiten werden entsprechende Interventionseinheiten konzipiert. Der Schwerpunkt der Beobachtungen und Analysen orientiert sich dabei an der Frage nach den Lernfortschritten, die sich im Verlauf der Förderung beschreiben lassen. Ziel dieser Studie ist es, einen Ansatz zu einem "ganzheitlichen" Bild eines Falls zu skizzieren, um Perspektiven für Diagnose- und Fördermöglichkeiten aufzuzeigen und weitere Forschungsfragen und -anliegen zu generieren.