Die Bedeutung des Computers im Unterricht und dessen Einsatz in einem individuellen, differenzierten Unterricht gerade im Volksschulbereich zu fördern, ist aktuell ein großes Anliegen der Medienpädagogik. SchülerInnen bietet dieses Medium eine große Chance, ihren Lernprozess zu dokumentieren, zu begleiten und zu reflektieren. Im privaten Gebrauch kann das E-Portfolio eine nützliche Rolle beim Sammeln und Begleiten einzelner Entwicklungsschritte und Lebensabschnitte spielen. Der Einsatz von E-Portfolios im Unterricht gewinnt im Kontext des selbstbestimmten und kompetenzbasierten Lernens zunehmend an Bedeutung.Der Mehrwert, den Portfolios durch die Dokumentation, Reflexion und Präsentation von Inhalten als Lernwerkzeug bieten, ist schon seit längerer Zeit dokumentiert. Durch die Digitalisierung zum E-Portfolio scheint der Portfolio-Gedanke den Weg in alle Schularten zu finden, wie die E-Portfolio-Initiative 2006 zeigt.Besonders im Bereich des Lesens und Schreibens im Unterricht derVolksschule gibt es viele sinnvolle Einsatzgebiete für die E-Portfolio-Arbeit. Eine zentrale Rolle bei der Arbeit mit E-Portfolios kommt dem aktiven Gestalten des eigenen Bildungsprozesses durch Beschreiben, Reflektieren, Werten und Präsentieren der eigenen Arbeiten zu. SchülerInnen erwerben auf diese Weise die Fähigkeit, Verantwortung über ihr Lernen zu übernehmen und können selbstbewusst und selbstbestimmt ihren Bildungsweg in Teilbereichen selbst beobachten.Ein Exkurs führt zu einem Projekt, wo der Einsatz eines E-Portfolios in einem Deutsch als Zweitsprache Unterricht im Rahmen einer individuellen, auf die Bedürfnisse einzelner SchülerInnen zugeschnittenen Literaturwerkstatt, an einer österreichischen Volksschule im Schuljahr 2009/10 durchgeführt wurde.Gegenstand dieses Buches ist das Aufzeigen von Möglichkeiten des Einsatzes eines elektronischen Portfolios im Schulunterricht und für Eltern und Kinder, die die Schulzeit und Freizeitaktivitäten mithilfe dieses Werkzeugs begleiten möchten.