Kann es gleichberechtigte Gemeinschaft von arm und reich geben? Was heißt Partnerschaft zwischen Kirchen in Nord und Süd angesichts der immensen ökonomischen, kulturellen und theologischen Unterschiede? Auch vierzig Jahre nach dem Ende der Kolonialära ist das kirchliche Nord-Süd-Verhältnis noch schwierig.
Vorliegendes Werk erforscht die Geschichte dreier Organisationen, die sich zu radikalen Reformen entschlossen haben, um gleichberechtigte zwischenkirchliche Beziehungen zu erreichen. Die Nachfolgeorganisationen von Pariser Mission (CEVAA), Londoner Mission (CWM) und Rheinischer und Bethel-Mission (UEM) haben sich zwischen 1971 und 1996 neue Strukturen gegeben, in denen die Vertreter der südlichen Partnerkirchen die Mehrheit in allen Leitungsgremien haben. Welche Motive und Ziele standen hinter der jeweiligen Reform? Wie verlief sie, welche Schwierigkeiten waren zu überwinden? Wer waren die treibenden Kräfte, und was bedeutete es, dass der Anstoß in allen drei Fällen von den europäischen Kirchen ausging? Diesen Fragen wird im historisch angelegten zweiten Teil nach einer Darlegung der theologischen Grundlagen (erster Teil) nachgegangen. Obwohl in ökumenischen Dokumenten meist alle drei Organisationen in einem Atemzug genannt werden, wird hier gezeigt, dass ihre Strukturunterschiede erheblich größer sind als gemeinhin angenommen wird.
Im dritten Teil schließlich wird an einigen zentralen Themenfeldern (Teilen von Geld, Austausch von Personen, Sprachenfrage) untersucht, wie das jeweilige Modell sich bis heute bewährt hat. Auch hier zeigen sich neben Gemeinsamkeiten charakteristische Unterschiede zwischen der französischen, britischen und deutschen Organisation. Unter Auswertung umfangreicher Primärquellen aus Archiven in Paris, London und Wuppertal wird in diesem Buch erstmals die neuere missionarische Praxis erforscht. Dass es sich hierbei um Strukturmodelle handelt, die noch in jüngster Zeit mehrere Kirchen und Missionsorganisationen in Deutschland beeinflusst haben, macht die Arbeit nicht nur zu einem wertvollen Beitrag zur neueren Missionsgeschichte und -theologie, sondern verleiht ihr auch eine besondere Praxisrelevanz.
Zum Autor/Herausgeber: Kai Funkschmit, geb. 1963. 1984-90 Studium der Theologie in Göttingen, St. Andrews (Schottland) und Hamburg sowie 1995-97 der Indologie in Bonn. 1992-94 Vikariat in Oberhausen / Rhld., Pfarrer der Ev. Kirche im Rheinland, 1994-97 Assistent am Lehrstuhl für Ökumenik, Missions- und Religionswissenschaft an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal. Nach Tätigkeit bei der Kindernothilfe in Duisburg (1998-99), Referent in der Churches' Commission on Mission des Britischen Kirchenrates, London.
Vorliegendes Werk erforscht die Geschichte dreier Organisationen, die sich zu radikalen Reformen entschlossen haben, um gleichberechtigte zwischenkirchliche Beziehungen zu erreichen. Die Nachfolgeorganisationen von Pariser Mission (CEVAA), Londoner Mission (CWM) und Rheinischer und Bethel-Mission (UEM) haben sich zwischen 1971 und 1996 neue Strukturen gegeben, in denen die Vertreter der südlichen Partnerkirchen die Mehrheit in allen Leitungsgremien haben. Welche Motive und Ziele standen hinter der jeweiligen Reform? Wie verlief sie, welche Schwierigkeiten waren zu überwinden? Wer waren die treibenden Kräfte, und was bedeutete es, dass der Anstoß in allen drei Fällen von den europäischen Kirchen ausging? Diesen Fragen wird im historisch angelegten zweiten Teil nach einer Darlegung der theologischen Grundlagen (erster Teil) nachgegangen. Obwohl in ökumenischen Dokumenten meist alle drei Organisationen in einem Atemzug genannt werden, wird hier gezeigt, dass ihre Strukturunterschiede erheblich größer sind als gemeinhin angenommen wird.
Im dritten Teil schließlich wird an einigen zentralen Themenfeldern (Teilen von Geld, Austausch von Personen, Sprachenfrage) untersucht, wie das jeweilige Modell sich bis heute bewährt hat. Auch hier zeigen sich neben Gemeinsamkeiten charakteristische Unterschiede zwischen der französischen, britischen und deutschen Organisation. Unter Auswertung umfangreicher Primärquellen aus Archiven in Paris, London und Wuppertal wird in diesem Buch erstmals die neuere missionarische Praxis erforscht. Dass es sich hierbei um Strukturmodelle handelt, die noch in jüngster Zeit mehrere Kirchen und Missionsorganisationen in Deutschland beeinflusst haben, macht die Arbeit nicht nur zu einem wertvollen Beitrag zur neueren Missionsgeschichte und -theologie, sondern verleiht ihr auch eine besondere Praxisrelevanz.
Zum Autor/Herausgeber: Kai Funkschmit, geb. 1963. 1984-90 Studium der Theologie in Göttingen, St. Andrews (Schottland) und Hamburg sowie 1995-97 der Indologie in Bonn. 1992-94 Vikariat in Oberhausen / Rhld., Pfarrer der Ev. Kirche im Rheinland, 1994-97 Assistent am Lehrstuhl für Ökumenik, Missions- und Religionswissenschaft an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal. Nach Tätigkeit bei der Kindernothilfe in Duisburg (1998-99), Referent in der Churches' Commission on Mission des Britischen Kirchenrates, London.