Die Gedichte in seinem neuen Band sind lebensbang und auf Abschied gestimmt, die Motive kommen aus "fortschreitender Desillusionierung, Trauer über die unaufhaltsam dahinrasende Zeit" (Michael Braun). Rolf Haufs bewundert die Balance zwischen Trauer und Lebenswut bei dem Expressionisten Trakl. Lakonie hält diese Pole in Haufs Gedichten auf wunderbare Weise in Augenhöhe. "Im Gedicht. muss etwas zum Ausdruck kommen, das andere Formen der sprachlichen Fixierung der sprachlichen Fixierung nicht auf der Palette ihrer Möglichkeiten haben. Natürlich kennt er die literarischen Techniken und rethorische Figuren.ganz genau, aber all das hat für ihn mit dem Wichtigsten wenig zu tun.: mit der Sprache und dem Bewusstsein, dass es hinter den sichtbaren Dingen auch noch etwas anderes gibt, das via Assoziation, Rhythmus, Reim, Zeilenbruch sichbar, spürbar, anwesend wird im Gedicht." (Christoph Buchwald aus einem imaginären Dialog)
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Für Nico Bleutge klingen im Titel des neuen Gedichtbandes von Rolf Haufs Brechts "Mühen der Ebenen" an. Der 25-teilige Zyklus "Ebene der Fluss" bildet den melancholisch grundierten Kern des Buches, so Bleutge, rufe jedoch auch ganz andere Assoziationen hoch, meint Bleutge: vor allem an die Vergänglichkeit des Lebens, des eigenen Körpers. Die Kunst Haufs' bestünde im selbstironischen Vers, besser: im selbstironischen Schnörkel, schreibt Bleutge, die sich dadurch manifestiere, dass der Autor Gegensätze in einem Atemzug zu nennen vermöge. Ein Beispiel: "Endlichkeit! Auf zu den Märchen", zitiert Bleutge aus dem Gedichtband. Wo solcherlei Relativierungen fehlten, meint der Rezensent, ginge auch das Spielerische der Verse verloren; dann vernehme man nicht mehr als zivilisationskritisches Raunen, kritisiert er verhalten und atmet auf: meistens lasse die Selbstironie den Autor nicht im Stich, zu der sich allerdings eine gewisse Nüchternheit hinzugesellt habe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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