Produktdetails
- Verlag: Reise Know-How
- ISBN-13: 9783831712465
- ISBN-10: 3831712468
- Artikelnr.: 05210083
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.08.1995Ferne
"Ecuador" von Wolfgang Falkenberg. Reise-Know-how-Verlag Därr, Hohenthann 1995. 464 Seiten mit 118 Schwarzweiß- und 46 Farbfotos, zahlreichen Karten, Tabellen, Grafiken und Illustrationen. 36,80 Mark. ISBN 3-921497-55-8.
Aus der europäischen Ferne betrachtet, unterscheidet sich Ecuador auf den ersten Blick kaum von anderen Ländern in Südamerika. Tief sind auch hier die Gräben zwischen den wenigen Großgrundbesitzern und den vielen Habenichtsen, das politische System ist instabil, die Geschichte geprägt von Kolonialherrschern, Sklaven und Aufständen. Im Blick der Welt jedoch ist Ecuador selten, viel seltener als manch anderer Staat des Kontinents, sieht man einmal von den jüngsten Nachrichten über die Gebietsstreitigkeiten mit dem benachbarten Peru ab, die Anfang des Jahres neuerlich zum Grenzkrieg eskalierten. Ecuador, so scheint es bisweilen, will mit dem Rest der Welt sowenig wie möglich zu tun haben. Das Leben im Hochland der Andenzüge, die das Land durchschneiden und wo die Mehrheit der Bevölkerung zu Hause ist, hat bislang dem Veränderungstaumel unserer Zeit widerstehen können. Damit ist Ecuador ein bevorzugtes Ziel von Individualreisenden, die hier noch auf das ursprüngliche Südamerika (was auch immer sie darunter verstehen) zu treffen hoffen - so, wie es der Autor im Text mit spürbarer Sympathie für die Objekte seiner Beschreibungen darstellt - und sich selbst auf der letzten Seite des umfangreichen Buchs dazu: Hingegossen im Klappstuhl am Strand, den Fotoapparat lässig über die Lehne gehängt, in der Hand das halbgeleerte Rotweinglas. Vorher jedoch hat er sorgfältig gearbeitet. Die Erläuterungen zu Geschichte, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Natur sind knapp, aber fundiert (inklusive der Erklärung, warum die Banane krumm ist), die Hinweise zum Reisen im Lande ausführlich und präzise: zum Nachreisen geeignet. Dazu gibt es hilfreiche Tips wie den Hinweis, den eigenen Rucksack unterwegs in einen der großen Kornsäcke zu stecken, die man überall auf den Märkten erhält: So wird das Eigentum des Urlaubers geschont und ist, da auch viele Einheimische mit Kornsäcken reisen, nicht auf den ersten Blick als Touristengepäck zu erkennen, das mancherorts Begehrlichkeiten weckt. (A.O.)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Ecuador" von Wolfgang Falkenberg. Reise-Know-how-Verlag Därr, Hohenthann 1995. 464 Seiten mit 118 Schwarzweiß- und 46 Farbfotos, zahlreichen Karten, Tabellen, Grafiken und Illustrationen. 36,80 Mark. ISBN 3-921497-55-8.
Aus der europäischen Ferne betrachtet, unterscheidet sich Ecuador auf den ersten Blick kaum von anderen Ländern in Südamerika. Tief sind auch hier die Gräben zwischen den wenigen Großgrundbesitzern und den vielen Habenichtsen, das politische System ist instabil, die Geschichte geprägt von Kolonialherrschern, Sklaven und Aufständen. Im Blick der Welt jedoch ist Ecuador selten, viel seltener als manch anderer Staat des Kontinents, sieht man einmal von den jüngsten Nachrichten über die Gebietsstreitigkeiten mit dem benachbarten Peru ab, die Anfang des Jahres neuerlich zum Grenzkrieg eskalierten. Ecuador, so scheint es bisweilen, will mit dem Rest der Welt sowenig wie möglich zu tun haben. Das Leben im Hochland der Andenzüge, die das Land durchschneiden und wo die Mehrheit der Bevölkerung zu Hause ist, hat bislang dem Veränderungstaumel unserer Zeit widerstehen können. Damit ist Ecuador ein bevorzugtes Ziel von Individualreisenden, die hier noch auf das ursprüngliche Südamerika (was auch immer sie darunter verstehen) zu treffen hoffen - so, wie es der Autor im Text mit spürbarer Sympathie für die Objekte seiner Beschreibungen darstellt - und sich selbst auf der letzten Seite des umfangreichen Buchs dazu: Hingegossen im Klappstuhl am Strand, den Fotoapparat lässig über die Lehne gehängt, in der Hand das halbgeleerte Rotweinglas. Vorher jedoch hat er sorgfältig gearbeitet. Die Erläuterungen zu Geschichte, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Natur sind knapp, aber fundiert (inklusive der Erklärung, warum die Banane krumm ist), die Hinweise zum Reisen im Lande ausführlich und präzise: zum Nachreisen geeignet. Dazu gibt es hilfreiche Tips wie den Hinweis, den eigenen Rucksack unterwegs in einen der großen Kornsäcke zu stecken, die man überall auf den Märkten erhält: So wird das Eigentum des Urlaubers geschont und ist, da auch viele Einheimische mit Kornsäcken reisen, nicht auf den ersten Blick als Touristengepäck zu erkennen, das mancherorts Begehrlichkeiten weckt. (A.O.)
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