Winner of the Ned Kelly Award Justice is good. Vengeance is better. "A new murder mystery star-Candice Fox may just be your new literary addiction."- Primo Life "I fool myself that Eden has a heart-that she would at least have trouble killing me..." Most homicide detective teams run on trust, loyalty, and the shared desire to put killers behind bars. Frank Bennett's partner, Eden Archer, thrives on darkness and danger. She has a rare talent for catching killers - but her idea of justice has little to do with courtrooms. Now three girls are missing, and Eden is going undercover to a remote farm where the troubled go to hide and blood falls more often than rain. Frank's job is to keep an eye on his partner while she's there - but is it for Eden's protection, or to protect others from her? Walking a tightrope between duty and desperation, Frank confronts a threat from Eden's past-the sadistic crime lord Hades, who raised her. Suddenly, the hunter is the hunted. And a killer's vicious desires are about to be unleashed . . . The breathtaking new thriller from the author of Hades , winner of the Ned Kelly Award for Best Debut Crime Novel, establishes Candice Fox as a suspense writer of international renown and undisputed power.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.10.2016Leichen pflastern ihren Weg
Weibliche Polizeiarbeit in Sydney: Candice Fox schreckt in "Eden" vor nichts zurück
Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Wer nicht darin umkommt, sollte von seinen Erlebnissen erzählen. Wer von seinen Erlebnissen erzählt, muss es auf die richtige Art tun. Frank Bennett weiß, wie es geht. Süffisant und chauvinistisch berichtet er über eine Problemlage, die ihm zu schaffen macht. Da ist zum einen die Sorge um seine Kollegin Eden - sie könnte getötet werden; da ist zum anderen die Angst vor Eden - sie könnte ihn töten.
Aber der Reihe nach. Frank und Eden arbeiten bei der Mordkommission in Sydney, sie findet ihn aufreibend, er sie aufreizend. Das ändert sich allerdings, als Frank herausbekommt, wozu Eden ihre Mußestunden nutzt. Gemeinsam mit ihrem Bruder Eric, der ebenfalls Polizist ist, zieht sie nachts los, um jene Verbrecher zu massakrieren, gegen welche die konventionellen Mittel der Staatsgewalt versagen. Fällig sind außerdem all jene Schlaufüchse, die das Meuchelduo durchschaut haben. Davon - und von einem sinistren Organhändler - handelt "Hades", der erste, streckenweise eher Horror- denn Krimigepflogenheiten verpflichtete Teil einer Trilogie von Candice Fox.
Die australische Autorin interessiert sich besonders für Ursprungsgeschichten, für die Spuren des Damals im Heute. So bilden in der dritten Person verfasste Kapitel nicht nur ein Gegengewicht zu Franks präpotenter Ich-Perspektive; in ihnen wird auch erzählt, wie aus Eden und Eric zwei blutdürstige Monster wurden. Als traumatisierte Kinder landeten die beiden bei Heinrich Archer - Nom de guerre: Hades -, der eine Müllhalde unterhält und dort gegen gutes Geld Leichen entsorgt. Er hat sich der Geschwister angenommen, jedoch schnell deren Bösartigkeit erkannt. Um ihren Killerinstinkt zu kanalisieren, schickte er sie schließlich auf die Polizeiakademie. So viel "Dexter" muss ein Roman aushalten können.
Auch in "Eden", dem nun vorliegenden zweiten Teil der Reihe, wird zurückgeblickt, diesmal in Hades' Vergangenheit. Für ihn gilt das Gleiche wie für seine Ziehkinder: Leichen pflastern seinen Weg. Fest schlafen diese Toten aber nicht, denn nun pirschen sie sich, vertreten durch einen rachsüchtigen Stalker, an den Herrn der Unterwelt heran. Frank geht der Sache auf den Grund, und der Leser freut sich mehr über die dabei an den Tag gelegte Coolness als auf das Ergebnis der Recherche.
Parallel ermittelt Eden undercover in einer Outback-Kommune, in der sich kurz zuvor drei Prostituierte aufgehalten haben sollen, die vermisst werden. Die Umgangsformen dort sind unterirdisch, die Frauen hinterlistig, die Männer viehisch und verroht. Als Frau vom Fach spürt Eden sofort, dass ihr ein Killer im Nacken sitzt, der sie zur Strecke bringen will. Trotzdem bleibt noch genügend freie Zeit für ihre nächtlichen Schlachtfeste, was Frank gleichermaßen in Alarmbereitschaft versetzt und in Wallung bringt: "Jetzt war es die Angst, die mich wie ein Magnet an Eden fesselte, Angst vor dem, was sie getan hatte, was sie tun mochte."
Von Ambrose Bierce stammt das Bonmot, es gebe unterschiedliche Arten von Mord: "verbrecherischen, entschuldbaren, gerechtfertigten und rühmlichen, doch dem Ermordeten ist es egal, welcher Art er zum Opfer fiel". Solche Differenzierungen und die damit verbundene Frage, ob sich Schuld verrechnen lässt, durchziehen den Roman wie ein Gespinst, sind der Kitt, der die verschiedenen Handlungsstränge zusammenhält. Die hochtourige Energie des ersten Teils erreicht der Nachfolgeband indes nicht, gerade das im Outback situierte Geschehen versumpft im Morast offenkundiger Ablenkungsmanöver und etwas lieblos hingeworfener Klischee-Kanaillen. Dabei kann Candice Fox mehr, in den besten Momenten ist "Eden" eine Mischung aus gut abgehangenem Stil, diversen Genre-Formen und dem Charme des Trivialen.
KAI SPANKE
Candice Fox: "Eden".
Thriller.
Aus dem australischen
Englisch von
Anke Caroline Burger.
Hrsg. von Thomas Wörtche. Suhrkamp Verlag, Berlin 2016. 476 S., br., 15,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Weibliche Polizeiarbeit in Sydney: Candice Fox schreckt in "Eden" vor nichts zurück
Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Wer nicht darin umkommt, sollte von seinen Erlebnissen erzählen. Wer von seinen Erlebnissen erzählt, muss es auf die richtige Art tun. Frank Bennett weiß, wie es geht. Süffisant und chauvinistisch berichtet er über eine Problemlage, die ihm zu schaffen macht. Da ist zum einen die Sorge um seine Kollegin Eden - sie könnte getötet werden; da ist zum anderen die Angst vor Eden - sie könnte ihn töten.
Aber der Reihe nach. Frank und Eden arbeiten bei der Mordkommission in Sydney, sie findet ihn aufreibend, er sie aufreizend. Das ändert sich allerdings, als Frank herausbekommt, wozu Eden ihre Mußestunden nutzt. Gemeinsam mit ihrem Bruder Eric, der ebenfalls Polizist ist, zieht sie nachts los, um jene Verbrecher zu massakrieren, gegen welche die konventionellen Mittel der Staatsgewalt versagen. Fällig sind außerdem all jene Schlaufüchse, die das Meuchelduo durchschaut haben. Davon - und von einem sinistren Organhändler - handelt "Hades", der erste, streckenweise eher Horror- denn Krimigepflogenheiten verpflichtete Teil einer Trilogie von Candice Fox.
Die australische Autorin interessiert sich besonders für Ursprungsgeschichten, für die Spuren des Damals im Heute. So bilden in der dritten Person verfasste Kapitel nicht nur ein Gegengewicht zu Franks präpotenter Ich-Perspektive; in ihnen wird auch erzählt, wie aus Eden und Eric zwei blutdürstige Monster wurden. Als traumatisierte Kinder landeten die beiden bei Heinrich Archer - Nom de guerre: Hades -, der eine Müllhalde unterhält und dort gegen gutes Geld Leichen entsorgt. Er hat sich der Geschwister angenommen, jedoch schnell deren Bösartigkeit erkannt. Um ihren Killerinstinkt zu kanalisieren, schickte er sie schließlich auf die Polizeiakademie. So viel "Dexter" muss ein Roman aushalten können.
Auch in "Eden", dem nun vorliegenden zweiten Teil der Reihe, wird zurückgeblickt, diesmal in Hades' Vergangenheit. Für ihn gilt das Gleiche wie für seine Ziehkinder: Leichen pflastern seinen Weg. Fest schlafen diese Toten aber nicht, denn nun pirschen sie sich, vertreten durch einen rachsüchtigen Stalker, an den Herrn der Unterwelt heran. Frank geht der Sache auf den Grund, und der Leser freut sich mehr über die dabei an den Tag gelegte Coolness als auf das Ergebnis der Recherche.
Parallel ermittelt Eden undercover in einer Outback-Kommune, in der sich kurz zuvor drei Prostituierte aufgehalten haben sollen, die vermisst werden. Die Umgangsformen dort sind unterirdisch, die Frauen hinterlistig, die Männer viehisch und verroht. Als Frau vom Fach spürt Eden sofort, dass ihr ein Killer im Nacken sitzt, der sie zur Strecke bringen will. Trotzdem bleibt noch genügend freie Zeit für ihre nächtlichen Schlachtfeste, was Frank gleichermaßen in Alarmbereitschaft versetzt und in Wallung bringt: "Jetzt war es die Angst, die mich wie ein Magnet an Eden fesselte, Angst vor dem, was sie getan hatte, was sie tun mochte."
Von Ambrose Bierce stammt das Bonmot, es gebe unterschiedliche Arten von Mord: "verbrecherischen, entschuldbaren, gerechtfertigten und rühmlichen, doch dem Ermordeten ist es egal, welcher Art er zum Opfer fiel". Solche Differenzierungen und die damit verbundene Frage, ob sich Schuld verrechnen lässt, durchziehen den Roman wie ein Gespinst, sind der Kitt, der die verschiedenen Handlungsstränge zusammenhält. Die hochtourige Energie des ersten Teils erreicht der Nachfolgeband indes nicht, gerade das im Outback situierte Geschehen versumpft im Morast offenkundiger Ablenkungsmanöver und etwas lieblos hingeworfener Klischee-Kanaillen. Dabei kann Candice Fox mehr, in den besten Momenten ist "Eden" eine Mischung aus gut abgehangenem Stil, diversen Genre-Formen und dem Charme des Trivialen.
KAI SPANKE
Candice Fox: "Eden".
Thriller.
Aus dem australischen
Englisch von
Anke Caroline Burger.
Hrsg. von Thomas Wörtche. Suhrkamp Verlag, Berlin 2016. 476 S., br., 15,95 [Euro].
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