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Rezensionen
Ein halbes Erwachsenenleben auf Papier

Zwanzig Jahre im Leben einer Frau - von der Mitte der Fünfziger bis zum Zeitpunkt, als Gerald Ford als amerikanischer Präsident amtiert.
Zwei Jahrzehnte akribisch festgehalten in Tagebuchaufzeichnungen in der Ich-Form. Doch die Texte, die das wirkliche Leben der Autorin, Edith, nachzeichnen, sprechen eine andere Sprache. Denn aus anfänglich den Tatsachen entsprechenden Eintragungen werden nach und nach Wunschgedanken. Den fetten, schwammigen Sohn lässt sie auf dem Papier schlank und drahtig werden, schenkt ihm beruflichen Erfolg, ein erfülltes Privatleben - und führt so den Sinn und Zweck eines Tagebuchs komplett ad absurdum.
Nach und nach beginnt die mittlerweile als Verkäuferin arbeitende Edith, die nebenher Artikel für ein Untergrundmagazin schreibt und versucht, eine eigene regionale Zeitung aufzuziehen, sich ein zweites Leben aufzubauen - eine Parallelwelt, die im Wesentlichen um ihren Sohn, später dann auch um ihren Gatten kreist.

Wenn Wahn die Wirklichkeit verdrängt...

Und wo sie zunächst noch sehr wohl erkennt, dass das, was sie tut, ein bewusstes Beugen der Wahrheit darstellt - womit sich Edith auch auseinandersetzt -, führen die diversen einschneidenden Ereignisse in ihrem Leben (u.a. der Tod zweier ihr nahe stehender Verwandter, bei dem zumindest in einem Fall ein Fremdverschulden nicht ausgeschlossen werden kann, wenn es auch nie bewiesen wird) dazu, dass sie Traum und Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden kann und mehr und mehr in die Schizophrenie abdriftet.
Wirklich brillant, wie Highsmith in diesem Roman das tragische Schicksal einer Frau beschreibt, die an ihrem "normalen" Leben erst scheitert, dann komplett zerbricht - ohne dass ihre Umwelt (zunächst) auch nur den Verdacht hat, etwas könne nicht in Ordnung sein.
Jedes Mal, wenn sich etwas Gravierendes in der Realität ereignet, treibt die Phantasie der zutiefst Verwirrten bunte Blüten, dessen Produkt sich auf den Seiten des Tagebuchs stets als eine besonders positive Entwicklung niederschlägt.

Einer der besten Highsmith-Romane

Am Ende steht, wie so oft bei der Erfolgsautorin, der Tod... Wobei dieser im konkreten Fall nur den äußerlichen Schlusspunkt eines Lebens setzt, das bereits viel, viel früher aus den Fugen geraten ist und sich aufgelöst hat. Ein ausgesprochen aufwühlendes, verstörendes und packendes Buch - eines der besten von Patricia Highsmith.
(Maxie Mandel, www.krimi-forum.de)

"Die Superlative sind angebracht."
(Die Presse)

"Ein Meisterwerk."
(Frankfurter Allgemeine Zeitung)

"Mir fällt mancher deutsche Staatsmann ein, der die Highsmith am liebsten verboten sähe, kennte er sie nur."
(Zeit-Magazin)

"Und schließlich ist Ediths Tagebuch auf ebenso unangestrengte wie bestimmte Weise auch ein politischer Roman. Der Beruf ihrer traurigen Heldin, die mit ohnmächtiger Verzweiflung die Pervertierung amerikanischer Ideale von der McCarthy-Ära über die politischen Morde der sechziger Jahre bis zum Abzug der amerikanischen Armee aus Vietnam erlebt, erlaubt es Miss Highsmith, einen sehr plausiblen Zusammenhang zwischen privaten und öffentlichen Katastrophen herzustellen."
(Norddeutscher Rundfunk)

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"Die Superlative sind angebracht." (Die Presse)

"Ein Meisterwerk." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

"Mir fällt mancher deutsche Staatsmann ein, der die Highsmith am liebsten verboten sähe, kennte er sie nur." (Zeit-Magazin)

"Und schließlich ist Ediths Tagebuch auf ebenso unangestrengte wie bestimmte Weise auch ein politischer Roman. Der Beruf ihrer traurigen Heldin, die mit ohnmächtiger Verzweiflung die Pervertierung amerikanischer Ideale von der McCarthy-Ära über die politischen Morde der sechziger Jahre bis zum Abzug der amerikanischen Armee aus Vietnam erlebt, erlaubt es Miss Highsmith, einen sehr plausiblen Zusammenhang zwischen privaten und öffentlichen Katastrophen herzustellen." (Norddeutscher Rundfunk)