Der Maler Eduard Bargheer (1901-1979) war in der Nachkriegszeit eine führende Gestalt der deutschen Kunst. In vielen Museen und Kunstvereinen wurden seine Werke ausgestellt. Die lichterfüllten, klar gegliederten Ölbilder und Aquarelle entstanden aus der fruchtbaren Spannung zwischen Anschauung und Abstraktion. Ihr Thema war die Natur des Südens, Harmonie bestimmte ihren Charakter. Das vorausgegangene Schaffen geriet dabei fast in Vergessenheit. Heute erweckt die erste Reifezeit, die Kunst aus den Jahren 1935 bis 1949, zunehmend Aufmerksamkeit. Im dissonanten Klang dieser Bilder fanden die Geschehnisse und Grausamkeiten der Zeit ihren Widerhall. Der Maler reagierte auf den nationalsozialistischen Geist der Unfreiheit, vor dem er 1939 nach Italien entwich, und auf den Krieg, dessen Ende er 1944 in Florenz erlebte. Dieses Buch beschäftigt sich in einer konzentrierten Auswahl mit den Aquarellen jener Jahre. Das Malen mit Wasserfarben machte einen entscheidenden Teil von Bargheers Arbeit aus. Von den Bildern der Elbmarsch bis zu den Ischialandschaften aus den ersten Jahren der Freiheit ist der Bogen gespannt. Die enge Beziehung zum Naturerleben ist der rote Faden.