Eduard Bargheer wurde 1901 als Sohn eines Lehrers in Hamburg-Finkenwerder geboren. Nach einer Zeichenlehrerausbildung an der Hamburger Kunstgewerbeschule - der heutigen Hochschule für bildende Künste - entschied er sich 1924 für die freie Kunst. Schon bald hatte er erste Ausstellungserfolge. Er schloss Freundschaften mit Künstlerkollegen wie der Malerin Gretchen Wohlwill und mit Kunsthistorikern wie Kunsthallendirektor Gustav Pauli, dem Universitäts-professor Erwin Panofsky und dessen Doktoranden Ludwig Heydenreich.Das Werk von Eduard Bargheer stellt den Beitrag Hamburgs zur Malerei der Moderne dar. Bargheers Lebensumstände, seine Jugendzeit in Finkenwerder, seine frühen Reisen und die Begegnung mit dem Süden bildeten den Erlebnisfundus, aus dem er als Maler immer wieder schöpfte, bis er sich vor den Nationalsozialisten nach Italien zurückzog. Später haben seine regelmäßigen Aufenthalte auf Ischia, zuletzt die Reisen nach Afrika das Werk des Künstlers in besonderer Weise geprägt.Volker Plagemann schildert die von Hamburg ausgehende und wieder nach Hamburg führende Lebens- und Künstlerreise Bargheers und beschreibt seine Biografie als Teil der neueren hamburgischen Kunstgeschichte.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.11.2008Hamburger Kopf
Eduard Bargheer (1901-1979) sei "der wichtigste Beitrag Hamburgs zur Malerei der Moderne", schreibt der Kunsthistoriker Volker Plagemann in seiner soeben erschienenen Biographie in der Reihe "Hamburger Köpfe". Tatsächlich hat es der in Finkenwerder geborene und in Blankenese gestorbene Bargheer bereits in den 1950er Jahren mit seiner Präsenz auf zwei Biennalen in Venedig und der Documenta zu internationaler Anerkennung und großem kommerziellem Erfolg gebracht. Plagemanns mit vielen Fotos und Illustrationen ansprechend bebilderter Band schildert den Weg des gelernten Zeichenlehrers zum expressionistischen Hamburger Sezessionsstil. Was künstlerisch danach kam, hatte vor allem damit zu tun, dass der Künstler vor dem Nationalsozialismus nach Italien auswich und auch später immer wieder dorthin zurückkehrte. Lesenswert ist nicht zuletzt Bargheers hier erstmals ausgewerteter Briefwechsel mit seiner Hamburger Malerkollegin Gretchen Wohlwill, die ihn ab 1928 auf vielen Studienreisen begleitete. Der Austausch mit der dreiundzwanzig Jahre älteren Freundin jüdischer Herkunft gibt Auskunft über die Ausstrahlung der Hamburgischen Sezession, die sich im Mai 1933 als Künstlergruppe freiwillig auflöste, als sie ihre jüdischen Mitglieder ausschließen sollte. Seine weiten Elblandschaften füllte Bargheer mit mediterranem Licht. Im Laufe der Zeit entwickelte sich seine fließende, weiche Malerei zu einem Netzwerk von immer abstrakteren, poetischen Farbmosaiken, wie sie gerade an einer Auswahl aus seinem Schaffen in der Hamburger Kunsthalle zu studieren ist. Obwohl es Bargheer bis ins hohe Alter in den Süden zog, blieb die Elbe stets sein Lieblingsmotiv - "der große Strom mit seinen Gezeiten, der Ebbe und Flut, welcher mein Leben reich machte". (Volker Plagemann: "Eduard Bargheer". Ellert & Richter Verlag, Hamburg 2008. 216 S., Abb., geb., 14,90 [Euro].) föls
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Eduard Bargheer (1901-1979) sei "der wichtigste Beitrag Hamburgs zur Malerei der Moderne", schreibt der Kunsthistoriker Volker Plagemann in seiner soeben erschienenen Biographie in der Reihe "Hamburger Köpfe". Tatsächlich hat es der in Finkenwerder geborene und in Blankenese gestorbene Bargheer bereits in den 1950er Jahren mit seiner Präsenz auf zwei Biennalen in Venedig und der Documenta zu internationaler Anerkennung und großem kommerziellem Erfolg gebracht. Plagemanns mit vielen Fotos und Illustrationen ansprechend bebilderter Band schildert den Weg des gelernten Zeichenlehrers zum expressionistischen Hamburger Sezessionsstil. Was künstlerisch danach kam, hatte vor allem damit zu tun, dass der Künstler vor dem Nationalsozialismus nach Italien auswich und auch später immer wieder dorthin zurückkehrte. Lesenswert ist nicht zuletzt Bargheers hier erstmals ausgewerteter Briefwechsel mit seiner Hamburger Malerkollegin Gretchen Wohlwill, die ihn ab 1928 auf vielen Studienreisen begleitete. Der Austausch mit der dreiundzwanzig Jahre älteren Freundin jüdischer Herkunft gibt Auskunft über die Ausstrahlung der Hamburgischen Sezession, die sich im Mai 1933 als Künstlergruppe freiwillig auflöste, als sie ihre jüdischen Mitglieder ausschließen sollte. Seine weiten Elblandschaften füllte Bargheer mit mediterranem Licht. Im Laufe der Zeit entwickelte sich seine fließende, weiche Malerei zu einem Netzwerk von immer abstrakteren, poetischen Farbmosaiken, wie sie gerade an einer Auswahl aus seinem Schaffen in der Hamburger Kunsthalle zu studieren ist. Obwohl es Bargheer bis ins hohe Alter in den Süden zog, blieb die Elbe stets sein Lieblingsmotiv - "der große Strom mit seinen Gezeiten, der Ebbe und Flut, welcher mein Leben reich machte". (Volker Plagemann: "Eduard Bargheer". Ellert & Richter Verlag, Hamburg 2008. 216 S., Abb., geb., 14,90 [Euro].) föls
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