Als "halbsemitischen Friesen" führte 1887 der Bonner Philologe Hermann Usener den Studenten Eduard Norden (1868-1941) bei seinem Berliner Kollegen Diels ein. Norden, Enkel eines Rabbiners und Sohn eines angesehenen Arztes und aktiven Mitglieds der Synagogengemeinde im ostfriesischen Emden, hatte kurz zuvor die Konversion vollzogen. Seine steile akademische Laufbahn als Altertumswissenschaftler und Verfasser maßstabsetzender Werke sollte ihn auf einen der begehrten Lehrstühle der Berliner Universität und bis zum Rektorat führen. Unter dem Eindruck der nationalsozialistischen Rassengesetzgebung musste Norden erleben, wie er zum Bürger zweiter Klasse deklariert und schrittweise aus der wissenschaftlichen Gemeinschaft Deutschlands ausgeschlossen wurde. Am Ende stand der Gang ins Schweizer Exil.
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"Von politischer Kurzsichtigkeit und Überangepasstheit in Sachen Deutschsein wird man Norden somit nicht freisprechen können." H-Soz-Kult, 6. Februar 2017 "Der nationalkonservative Norden erwartete sich Großes von Hitler. Was für ein Irrtum, was für eine Vita!" Süddeutsche Zeitung, 8. Februar 2017 "Die kurze Biographie ist lesbar, gut recherchiert und von ausgewogenem Umfang. Positiv ist zudem hervorzuheben, dass auch die problematischen Seiten Nordens [...] klar benannt werden." Das Historisch-Politische Buch, Jahrgang 66, Heft 3