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Eduard Norden - Schlunke, Olaf
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Als "halbsemitischen Friesen" führte 1887 der Bonner Philologe Hermann Usener den Studenten Eduard Norden (1868-1941) bei seinem Berliner Kollegen Diels ein. Norden, Enkel eines Rabbiners und Sohn eines angesehenen Arztes und aktiven Mitglieds der Synagogengemeinde im ostfriesischen Emden, hatte kurz zuvor die Konversion vollzogen. Seine steile akademische Laufbahn als Altertumswissenschaftler und Verfasser maßstabsetzender Werke sollte ihn auf einen der begehrten Lehrstühle der Berliner Universität und bis zum Rektorat führen. Unter dem Eindruck der nationalsozialistischen Rassengesetzgebung…mehr

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Produktbeschreibung
Als "halbsemitischen Friesen" führte 1887 der Bonner Philologe Hermann Usener den Studenten Eduard Norden (1868-1941) bei seinem Berliner Kollegen Diels ein. Norden, Enkel eines Rabbiners und Sohn eines angesehenen Arztes und aktiven Mitglieds der Synagogengemeinde im ostfriesischen Emden, hatte kurz zuvor die Konversion vollzogen. Seine steile akademische Laufbahn als Altertumswissenschaftler und Verfasser maßstabsetzender Werke sollte ihn auf einen der begehrten Lehrstühle der Berliner Universität und bis zum Rektorat führen. Unter dem Eindruck der nationalsozialistischen Rassengesetzgebung musste Norden erleben, wie er zum Bürger zweiter Klasse deklariert und schrittweise aus der wissenschaftlichen Gemeinschaft Deutschlands ausgeschlossen wurde. Am Ende stand der Gang ins Schweizer Exil.
Autorenporträt
Schlunke, OlafOlaf Schlunke studierte Alte Geschichte und Archäologie in Freiburg im Breisgau. Er ist Leiter des Archivs des Steglitz-Museums in Berlin-Lichterfelde.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung

NEUE TASCHENBÜCHER
Leidenschaft
für die Antike
Als Eduard Norden im Herbst 1938 auf Druck der Nazis aus der Preußischen Akademie der Wissenschaften austrat, kondolierte ein Kollege, der Anatom Rudolf Fick, „in besonderer Verehrung“. Norden sei als deutscher Forscher und deutscher Lehrer allgemein gerühmt worden. In der Altertumswissenschaft hat sein Name noch heute einen Klang. Der Historiker Olaf Schlunke skizziert in der Reihe Jüdische Miniaturen des Centrum Judaicum das Leben dieses Altphilologen und Religionswissenschaftlers. Mit seinem enzyklopädischen Opus „Die antike Kunstprosa“ schuf Norden 1898 sein erstes Standardwerk, seine „Aeneis“-Erläuterungen machten ihn berühmt. Norden, der als Sohn eines jüdischen Arztes in Emden geboren wurde und sich noch als Schüler evangelisch taufen ließ, wurde 1895 im Alter von erst 27 Jahren Ordinarius in Greifswald, später in Breslau und in Berlin. In jenen Minuten, in denen Hitler am 30. Januar 1933 als Reichskanzler vereidigt wurde, hielt der Gelehrte gerade eine Vorlesung. Der nationalkonservative Norden erwartete sich Großes von Hitler. Was für ein Irrtum, was für eine Vita! Im Juli 1941 starb Eduard Norden im Züricher Exil. RUDOLF NEUMAIER
Olaf Schlunke: Eduard Norden. Altertumswissenschaftler von Weltruf und „Halbsemitischer Friese“. Hentrich & Hentrich Verlag, Berlin 2016. 76 Seiten, 8,90 Euro.
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"Von politischer Kurzsichtigkeit und Überangepasstheit in Sachen Deutschsein wird man Norden somit nicht freisprechen können." H-Soz-Kult, 6. Februar 2017 "Der nationalkonservative Norden erwartete sich Großes von Hitler. Was für ein Irrtum, was für eine Vita!" Süddeutsche Zeitung, 8. Februar 2017 "Die kurze Biographie ist lesbar, gut recherchiert und von ausgewogenem Umfang. Positiv ist zudem hervorzuheben, dass auch die problematischen Seiten Nordens [...] klar benannt werden." Das Historisch-Politische Buch, Jahrgang 66, Heft 3