Im Jahre 2012 war Munchs »Der Schrei« das teuerste je versteigerte Bild des Kunstmarktes. Insgesamt existieren wohl vier Fassungen, nur eine befindet sich in Privatbesitz. Bereits zweimal wurden Varianten des Bildes aus Museen gestohlen, konnten aber wieder zurückgegeben werden. Schon diese
Ereignisse und eine aktuelle Ausstellung in Wien zeugen davon, welche enorme Anziehungskraft der als…mehrIm Jahre 2012 war Munchs »Der Schrei« das teuerste je versteigerte Bild des Kunstmarktes. Insgesamt existieren wohl vier Fassungen, nur eine befindet sich in Privatbesitz. Bereits zweimal wurden Varianten des Bildes aus Museen gestohlen, konnten aber wieder zurückgegeben werden. Schon diese Ereignisse und eine aktuelle Ausstellung in Wien zeugen davon, welche enorme Anziehungskraft der als Expressionist gehandelte Künstler für unsere Moderne hat. Der Band aus der Reihe rororo bildmonographien wurde bereits vor 30 Jahren (1986) veröffentlicht und ist 2012 in der 10. Auflage, soweit erkennbar lediglich mit einigen zusätzlichen Literaturhinweisen versehen, im Text unverändert erschienen. Eine Fülle von schwarzweißen Bildern illustrieren den Band, aber leider kein einziges farbiges Tableau. So bleiben die Bildbeschreibungen des Autors für den Betrachter in vieler Hinsicht abstrakt. Nach der Lektüre ist nicht deutlich, warum Munch diese enorme Wirkung in der Kunst des 20. Jh hatte. So wird man zwar informiert über Munchs Lebenslauf, seine Kinderlosigkeit, seine Angst vor Frauen und seine ambivalente Liebe zu seiner Heimat Norwegen/Oslo, aber das Neue und Revolutionäre seiner Kunst bleibt eher unterbelichtet. Aber vielleicht ist dieser Anspruch an einen so preiswerten Band etwas zu hoch und außerdem hat die Reihe ihre formalen Vorgaben (Biographie "mit Selbstzeugnissen" dargestellt). Als Einstieg ins Leben und Werk des norwegischen Malers taugt das Taschenbuch durchaus, aber inzwischen sind doch weitere Forschungen über Munch und sein Werk erschienen, die auch der nicht in der Spezialliteratur bewanderte Leser erfahren sollte, so dass es lohnt, sich nach Alternativen umzusehen.