Das "scharfe Schwert" des Notwehrrechts verleiht dem Angegriffenen im Ernstfall die Befugnis, den Angreifer zu töten. Entscheidend für den Ausgang eines Notwehrprozesses sind dabei häufig der Zeitpunkt und die Intensität der Verteidigungsmaßnahme. Durfte der Angegriffene bereits zustechen, bevor der Aggressor seinerseits sein Messer zieht? Durfte er sofort auf den Angreifer schießen oder hätte er einen Warnschuss abgeben müssen? Diesen Fragen wendet sich Christian Rückert zu und stellt den Auslegungskriterien der Rechtsprechung und der Strafrechtswissenschaft Erkenntnisse aus dem Bereich der Rechtsmedizin und der Sozialpsychologie, sowie das Erfahrungswissen anerkannter Selbstverteidigungsexperten gegenüber. Er zieht daraus Schlüsse für die praktische Anwendung des Notwehrrechts durch Tat- und Revisionsgerichte.