Wie funktioniert der Strafprozess? Bedingungen, Verlauf und Ergebnisse lassen sich nur zum geringsten Teil über rechtliche Normen erfassen. Entscheidungen werden gesteuert durch Emotionen, Rollenverhalten, Heuristiken, auf die das "bewusste" menschliche Gehirn nur beschränkt Zugriff hat. Wer diese Entscheidungen beeinflussen will, muss ihre Struktur kennen.
Ulrich Sommer setzt sich auch in der stark erweiterten 2. Auflage seines Buchs mit den traditionellen Diskussionen zum Aktionsfeld der Strafverteidigung auseinander. Er beschreibt Hunderte aktueller Entscheidungen und sieht einen neuen Erklärungsansatz für Strafverteidigung in dem Paradox Fixierung ihres Handlungsspektrums durch ihren institutionellen Widerpart, den Strafrichter.
Verstärkt geht Sommer allerdings den psychologischen Faktoren des Strafverfahrens und ihrer Beeinflussung durch Strafverteidigung nach. Die Faktoren richterlicher Entscheidungsfindung werden ausgelotet. Die Irrtumsanfälligkeit richterlicher Kognition wird anhand aktueller - zumeist amerikanischer - psychologischer Untersuchungen systematisiert beschrieben. Die Wirkweise von Einflussnahmen auf Entscheidungsprozesse wird untersucht und mündet in konkrete Verhaltensvorschläge für Strafverteidigung.
Die Beschreibungen von Handlungsoptionen der Verteidigung werden bis ins Detail auf ihre psychischen Dimensionen abgeklopft. Ursachen falscher Geständnisse bei der Polizei, die Wirkungen schweigender Angeklagter werden ebenso erforscht wie die Kognitionsprozesse bei Zeugen. Sommer macht die Zeugenbefragung als prozessentscheidendes Verteidigungsfeld aus; die Systematisierung und Veranschaulichung mit zahlreichen Beispielen hat er daher zum Schwerpunkt der neuen Auflage ausgebaut.
Was in der ersten Auflage der "Effektiven Strafverteidigung" noch als innovative Randnotiz wahrgenommen wurde, hat die 2. Auflage zu einem umfassenden System der psychologischen Bedingungen des deutschen Strafverfahrens ausgebaut. Neben die Analyse treten die konkreten Überlegungen zu neu erschlossenen Handlungsoptionen von Strafverteidigung, die weit über die "soft skills" anwaltlichen Handelns hinausgehen.
In diesem Umfang ist das Buch auf dem deutschen Markt ohne Vorbild.
Autor:
Rechtsanwalt Prof. Dr. Ulrich Sommer ist Fachanwalt für Strafrecht und Sozius der Kanzlei Strafverteidigerbüro in Köln. Darüber hinaus ist er Mitglied im Geschäftsführenden Ausschuss der Arbeitsgemeinschaft Strafrecht des Deutschen Anwaltvereins. Im DAV war er von 2001 bis 2005 Vorstand sowie von 1996 bis 2006 Vorstand des Kölner Anwaltsvereins. Darüber hinaus ist er Mitglied der European Criminal Bar Association und Honorarprofessor an der Universität zu Köln. Er ist Autor zahlreicher Fachaufsätze, des im gemeinsam im Carl Heymanns und im S. Fischer Verlag erschienenen Ratgebers "Strafanzeige und Strafprozeß" und Mitherausgeber eines Kommentars zum Strafverfahrensrecht.
Ulrich Sommer setzt sich auch in der stark erweiterten 2. Auflage seines Buchs mit den traditionellen Diskussionen zum Aktionsfeld der Strafverteidigung auseinander. Er beschreibt Hunderte aktueller Entscheidungen und sieht einen neuen Erklärungsansatz für Strafverteidigung in dem Paradox Fixierung ihres Handlungsspektrums durch ihren institutionellen Widerpart, den Strafrichter.
Verstärkt geht Sommer allerdings den psychologischen Faktoren des Strafverfahrens und ihrer Beeinflussung durch Strafverteidigung nach. Die Faktoren richterlicher Entscheidungsfindung werden ausgelotet. Die Irrtumsanfälligkeit richterlicher Kognition wird anhand aktueller - zumeist amerikanischer - psychologischer Untersuchungen systematisiert beschrieben. Die Wirkweise von Einflussnahmen auf Entscheidungsprozesse wird untersucht und mündet in konkrete Verhaltensvorschläge für Strafverteidigung.
Die Beschreibungen von Handlungsoptionen der Verteidigung werden bis ins Detail auf ihre psychischen Dimensionen abgeklopft. Ursachen falscher Geständnisse bei der Polizei, die Wirkungen schweigender Angeklagter werden ebenso erforscht wie die Kognitionsprozesse bei Zeugen. Sommer macht die Zeugenbefragung als prozessentscheidendes Verteidigungsfeld aus; die Systematisierung und Veranschaulichung mit zahlreichen Beispielen hat er daher zum Schwerpunkt der neuen Auflage ausgebaut.
Was in der ersten Auflage der "Effektiven Strafverteidigung" noch als innovative Randnotiz wahrgenommen wurde, hat die 2. Auflage zu einem umfassenden System der psychologischen Bedingungen des deutschen Strafverfahrens ausgebaut. Neben die Analyse treten die konkreten Überlegungen zu neu erschlossenen Handlungsoptionen von Strafverteidigung, die weit über die "soft skills" anwaltlichen Handelns hinausgehen.
In diesem Umfang ist das Buch auf dem deutschen Markt ohne Vorbild.
Autor:
Rechtsanwalt Prof. Dr. Ulrich Sommer ist Fachanwalt für Strafrecht und Sozius der Kanzlei Strafverteidigerbüro in Köln. Darüber hinaus ist er Mitglied im Geschäftsführenden Ausschuss der Arbeitsgemeinschaft Strafrecht des Deutschen Anwaltvereins. Im DAV war er von 2001 bis 2005 Vorstand sowie von 1996 bis 2006 Vorstand des Kölner Anwaltsvereins. Darüber hinaus ist er Mitglied der European Criminal Bar Association und Honorarprofessor an der Universität zu Köln. Er ist Autor zahlreicher Fachaufsätze, des im gemeinsam im Carl Heymanns und im S. Fischer Verlag erschienenen Ratgebers "Strafanzeige und Strafprozeß" und Mitherausgeber eines Kommentars zum Strafverfahrensrecht.