Die Publikation Ego Documents spürt den unterschiedlichen Formen des Autobiografischen nach. Sie untersucht den autobiografischen Akt in der Gegenwartskunst als Strategie der Lebenserzählung, Selbstdokumentation, Einschreibung in das kulturelle Gedächtnis, Transformation von Gelebtem in ästhetische Erfahrung sowie als Meditation der eigenen Vergänglichkeit. Gezeigt werden Werke von Louise Bourgeois, Martin Kippenberger, Dieter Roth, Nan Goldin, Xiaoyuan Hu, Jack Pierson, Sadie Benning, Anri Sala, Annelies Strba, Zarina Bhimji, On Kawara, Mona Hatoum, Darren Almond, Nicolas Nixon, Isabelle Krieg, Ana Strika, Laura Lancaster u.a. Bisher verdichtete das künstlerische Selbstbildnis Selbstwahrnehmung und Selbstdarstellung momenthaft in einem Bild. Heute haben sich auch für gewöhnliche Menschen die Möglichkeiten der Selbstinszenierung dank Internet und digitaler Bildmedien vervielfacht und so werden die Grenzen zwischen "öffentlich" und "privat" laufend verschoben. Künstlerinnen und Künstler reagieren, indem sie nicht mehr nur einzelne Selbstbilder, sondern ganze Prozesse der Identitätsfindung zum Thema ihrer Kunst machen. Zur Selbsterforschung und Darstellung einer subjektiven Erfahrungswelt tritt damit ein dezidierter Umgang mit Zeit, Erinnerung und der Frage danach, was vom Leben dereinst übrig bleibt.
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