Blick ins BuchWelche Funktion hat ein Ehrgeiz, der auch dann nicht erlischt, sobald Selbsterhaltung sichergestellt ist? Lässt sich überhaupt trennscharf zwischen 'gesundem' und 'krankhaftem' Ehrgeiz unterscheiden? Diese Fragen stellen sich, seit Hesiod zwischen der guten und der bösen Eris differenzierte, und seit Aristoteles -der Lehrer Alexanders des Großen - feststellte, dass die gute Mitte zwischen fehlendem und exzessivem Ehrgeiz 'keinen Namen hat'. Der über die Selbsterhaltung hinausschießende, 'brennende Ehrgeiz' wurde in der Philosophie nur gelegentlich reflektiert, in der Weltliteratur, der Erfolgssoziologie, der Spieltheorie und der Psychoanalyse hingegen eindringlich beschrieben. Er erscheint inevolutionsbiologischer Perspektive sinnlos, latent feindselig bzw. autodestruktiv. Die Alltagssprache registriert den destruktiven Aspekt, wenn sie in einer drastischen Wendung davon spricht, jemand sei 'von Ehrgeiz zerfressen' wie von einem Raubtier, einer Säure oder einem unkontrollierbargewordenen Feuer. Diesem 'brennenden', potentiell 'zerfressenden' Ehrgeiz, der als das Verlangen nach Unsterblichkeit exklusiv menschlich zu sein scheint, wird seit der Antike mit Ambivalenz und Scheu begegnet. Ihm gilt das primäre Interesse des vorliegenden Buches.
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