Der Finanzkapitalismus ist ein Angriff auf ehrliche Arbeit! Eine Streitschrift - Norbert Blüm lässt die Blase der Finanzwirtschaft zerplatzen - Ein leidenschaftliches Plädoyer für die Rehabilitierung einer aussterbenden Spezies: ehrliche Arbeit - Der homo oeconomicus ist eine Karikatur des homo sapiens "Wer nur in Geldkategorien denkt, ist kein Unternehmer, sondern eher ein Unterlasser. Er lässt die Chancen ungenutzt, die sich daraus ergeben, dass der Mensch nicht ein ständig von Vorteilssuche getriebener Homo oeconomicus ist." Norbert Blüm im manager magazin, 6/2006 Geld regiert die Welt, Geld ruiniert die Arbeit. Arbeit und Einkommen werden entkoppelt, Realwirtschaft und Finanzwirtschaft trennen sich. Unternehmen werden reduziert auf eine Geldgröße und gemessen an ihrem Augenblickswert (cash flow). Der arbeitende Mensch scheint in diesem Szenario nur noch eine lästige Größe zu sein, die auf Dauer eliminiert werden muss. Aber: Der Aufstand der alten Arbeit wird kommen! Die existenzielle Schwere der Arbeit ist ein anthropologisches Grundbedürfnis, welches durch die virtuelle Leichtigkeit des Geldspiels nicht befriedigt werden kann. Schon deuten sich Vorboten einer Renaissance der Arbeit an. Miteinander handeln wird wichtiger als Produzieren. Norbert Blüm ist ein Freund deutlicher Worte und als gelernter Werkzeugmacher weiß er, wovon er spricht, wenn er über Arbeit redet. Der frühere Arbeitsminister legt hier eine kluge Analyse unserer modernen Wirtschaftswelt vor und wagt mutige Prognosen darüber, wie ein tragfähiges Zukunftskonzept aussehen muss.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Der hier rezensierende Oskar Lafontaine hat Norbert Blüms Buch "Ehrliche Arbeit" mit viel Zustimmung gelesen, auch wenn der ehemalige Arbeitsminister der Regierung Kohl in einigen Punkt seines Erachtens nicht die richtigen Schlussfolgerungen zieht. Er schätzt Blüms Erläuterungen zur gesetzlichen Rentenversicherung und ihrer Überlegenheit über die private Altersvorsorge. Der Forderung des Autors nach einer gerechten Bezahlung von "ehrlicher Arbeit" kann er sich nur anschließen. Er unterstreicht Blüms Begründung der Bedeutung Arbeit mit der christlichen Soziallehre, die die Arbeit über das Kapital stellt. Auch Blüms Kritik der ungleichen weltweiten Verteilung des Privateigentums heißt Lafontaine gut. Allerdings hält er ihm vor, beim Vorschlag, Arbeitnehmer zu Miteigentümer zu machen, vor den letzten Konsequenzen zurückzuschrecken.
© Perlentaucher Medien GmbH
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