Der Husumer Kommissar Jan Swensen ermittelt in „Eidernebel“ bereits zum vierten Mal. Er lebt nun bei seiner Freundin Anna in Witzwort, was einen krassen Unterschied zu seinem früheren Leben in Husum darstellt.
Auch in Witzwort ist er vor Verbrechen nicht gefeit. In der Kirche seines neuen
Wohnortes wird eine entstellte Leiche gefunden. Swensen ist als erster am Tatort und baut dadurch eine…mehrDer Husumer Kommissar Jan Swensen ermittelt in „Eidernebel“ bereits zum vierten Mal. Er lebt nun bei seiner Freundin Anna in Witzwort, was einen krassen Unterschied zu seinem früheren Leben in Husum darstellt.
Auch in Witzwort ist er vor Verbrechen nicht gefeit. In der Kirche seines neuen Wohnortes wird eine entstellte Leiche gefunden. Swensen ist als erster am Tatort und baut dadurch eine besondere Bindung zu dem Mord auf. Aber es bleibt nicht bei einem Mord. Auch in den umliegenden Kirchen werden bestialisch zugerichtete Leichen entdeckt. Es stellt sich heraus, dass sie eines gemeinsam haben: Sie waren angestellt bei einer Lebensmittelkette.
Für Swensen und sein Team beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.
Parallel zu der Kriminalgeschichte, wird die Geschichte von Lisa Blau erzählt. Lisa erhält ein Spenderherz. Seit sie dieses Herz in sich trägt, ist sie anders. Sie hat einen anderen Geschmack, träumt von einer anderen Frau und hat das Gefühl, dass diese ihr etwas mitteilen möchte.
Außerdem werden die Machenschaften eines ehemaligen Stasi-Spitzels und die Arbeit der Journalistin Maria Teske beschrieben. Und irgendwann finden all diese Geschichten zusammen.
Wimmer Wildenlohs Serie um Kommissar Swensen spielt in Wildenlohs Heimat Nordfriesland. Dass er sehr heimatverbunden ist, wird immer wieder deutlich. So beschreibt er Traditionen wie das Biike-Brennen oder die friesische Sportart, das Boßeln. Dies macht er aber nicht langatmig und ermüdend, sondern sehr interessant und informativ. Es scheint dem Autor am Herzen zu liegen, den Leser für Nordfriesland zu begeistern.
Jan Swensen hat seine Ecken und Kanten, ist aber trotzdem, oder gerade deshalb, ein sehr sympathischer Protagonist. Richtig in seinen Fall „eingegraben“, sieht er nicht rechts und nicht links, was seine Freundin Anna sehr stört, wofür sie jedoch auch ein gewisses Verständnis aufbringen kann.
Wimmer Wilkenloh hat es geschafft, einen Krimi mit einem aktuellen Brennpunkt – Arbeitsbedingungen in großen Lebensmittelketten - zu verbinden. Gleichzeitig beschäftigt er sich und den Leser mit Organtransplantation und den Folgen für die Transplantierten. Trotz der geballten Ladung an Informationen, die zum Nachdenken anregen, verliert er den Kriminalfall nicht aus den Augen.
Ein Roman, der zum Nachdenken und Weiterlesen einlädt. Wer eher ein besinnlicher Leser ist und keinen hohen Spannungsbogen erwartet, wird von „Eidernebel“ begeistert sein.