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Seit einigen Jahren wird verstärkt eine gesellschaftliche und wissenschaftliche Diskussion zur Frage der Gemeinwohlbindung in modernen Nationalstaaten geführt. Wegen der vor allem in der politischen Diskussion häufig vorgenommenen Vergleiche zwischen den USA und Deutschland liegt es auf der Hand, die kulturspezifischen Muster zu rekonstruieren, die zu den verschiedenen Ausformungen dieser politischen Gemeinschaften geführt haben und sie nach wie vor prägen. Erst wenn dies geleistet ist, kann ein Vergleich angestellt werden, der nicht oberflächlich und reduktionistisch davon ausgeht, dass…mehr

Produktbeschreibung
Seit einigen Jahren wird verstärkt eine gesellschaftliche und wissenschaftliche Diskussion zur Frage der Gemeinwohlbindung in modernen Nationalstaaten geführt. Wegen der vor allem in der politischen Diskussion häufig vorgenommenen Vergleiche zwischen den USA und Deutschland liegt es auf der Hand, die kulturspezifischen Muster zu rekonstruieren, die zu den verschiedenen Ausformungen dieser politischen Gemeinschaften geführt haben und sie nach wie vor prägen. Erst wenn dies geleistet ist, kann ein Vergleich angestellt werden, der nicht oberflächlich und reduktionistisch davon ausgeht, dass kulturspezifische Institutionen einfach transplantiert werden können. Handelt es sich bei der Rede von "Eigeninteresse und Gemeinwohl" um soziologisch elementare, analytische Begriffe, die eine grundlegende Polarität aufspannen? Worin besteht das darin zur Sprache gebrachte Elementare der sinnstrukturierten Welt? Und wie stellt sich diese Polarität in den USA, wie in Deutschland dar? Es könnte naheliegend sein, an diesen Fragen entlang Debatten über Phänomene der Entsolidarisierung, des Werteverfalls, des Endes des Nationalstaates zu führen. Herausgeber und Autoren suchen dies jedoch zu vermeiden und konzentrieren sich statt dessen auf eine analytische Diagnose von drei thematischen Feldern: welche Transformationen aus soziologischer und wirtschaftswissenschaftlicher Betrachtung hinter dem Strukturkonflikt gesehen werden können, welcher gemeinhin als die Krise der Arbeitsgesellschaft bezeichnet wird. Zweitens beschreiben sie, wie sich das Verhältnis von Nationalstaat und Bürger in den USA und in Deutschland unter anderem aus der Sicht von Interessengruppen darstellt. Zuletzt werden stifterisches Engagement in Deutschland und in den USA beleuchtet, verglichen und grundlegende Überlegungen zum stifterischen Handeln angestellt. Der vorliegende Band geht auf eine Tagung zurück, die vom 23. bis 25. Juni 2000 im Holzhausenschlösschen in Frankfurt am Main stattgefunden hat. Dort referierten Wissenschaftler aus Deutschland, der Schweiz, den USA und aus Kanada.
Autorenporträt
Roland Becker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialberichterstattung und Lebenslagenforschung in Frankfurt am Main sowie am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik. Andreas Franzmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich "Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel" der Universität Frankfurt am Main. Axel Jansen ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für England- und Amerikastudien der Universität Frankfurt am Main. Sascha Liebermann ist wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Soziologie insbesondere Arbeitssoziologie der Universität Dortmund.