Diplomarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 1,3, Universität zu Köln (Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Tracking Stocks stellen ein innovatives Restrukturierungsinstrument im Eigenkapitalbereich dar, das die separate Abbildung von Vermögensrechten bestimmter Geschäftsbereiche eines Unternehmens am Kapitalmarkt ermöglicht. Dabei wird für jede Geschäftseinheit, deren wirtschaftliche Entwicklung am Kapitalmarkt abgebildet werden soll, eine separate Aktiengattung (Tracking Stock-Gattung) an der Börse eingeführt und gehandelt. Als Tracking Stocks werden demnach die Aktien auf eine Geschäftseinheit ( tracked unit ) eines Unternehmens bezeichnet. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Restrukturierungsinstrumenten wie z.B. Equity Carve-Out oder Spin-Off bilden die einzelnen Tracking Stock-Gattungen mit den jeweils repräsentierten Geschäftseinheiten jedoch weiterhin eine rechtliche Einheit.
In den letzten fünf Jahren ist die Anzahl der realisierten und angekündigten Tracking Stock-Transaktionen sprunghaft angestiegen. Während bis 1992 jeweils höchstens 2 Tracking Stock-Emissionen pro Jahr durchgeführt wurden, sind alleine im Jahr 1999 ganze 20 Emissionen durchgeführt oder angekündigt worden. Dies belegt eindrucksvoll das gegenwärtige und zukünftige Anwendungspotential von Tracking Stocks. Zu der wachsenden Bedeutung von Tracking Stocks hat insbesondere eine allgemeine Entwicklung der Organisationsstrategie von zahlreichen Konzernunternehmungen beigetragen, die nach dem Ausbleiben der erhofften Vorteile großer diversifizierter Konglomerate seit Mitte der achtziger Jahre ihren Grad der Diversifikation verringern, um Investoren unter anderem die Möglichkeit zu geben, in einzelne Geschäftsbereiche investieren zu können. Nicht nur operative Potentiale sondern auch Potentiale durch organisatorische Restrukturierung sollten ausgeschöpft werden. Während in der Vergangenheit hauptsächlich die herkömmlichen Restrukturierungsinstrumente Equity Carve-Out und Spin-Off eingesetzt wurden, wird seit neuestem vermehrt auch die Finanzinnovation Tracking Stocks in Erwägung gezogen. Nach der erfolgreichen Einführung von Tracking Stocks in den USA versuchen jetzt US-amerikanische Investmentbanken, das Tracking Stock-Konzept auch in Deutschland zu vermarkten.
Vor dem Hintergrund der steigenden Bedeutung von Tracking Stocks ist es erstaunlich, dass es in der Literatur noch keine umfassende Darstellung und Analyse zum Phänomen Tracking Stock gibt. In der deutschsprachigen Literatur hat die Auseinandersetzung mit Tracking Stocks sogar erst 1995 mit NATUSCH begonnen und hat danach in der Unternehmenspraxis und im wissenschaftlichen Schrifttum erst wenig Beachtung gefunden.
Grundsätzlich stellt sich die Frage nach der möglichen ökonomischen Substanz der Finanzierungsform Tracking Stock . Denn geht man von einem vollkommenen Kapitalmarkt im Sinne der lange vorherrschenden neoklassischen Finanzierungstheorie aus, dann ist theoretisch zunächst nicht zu erklären, warum von einer Aufteilung des Eigenkapitals auf die einzelnen Geschäftsbereiche ceteris paribus ein realer und substantieller Wertschöpfungsbeitrag ausgehen sollte. Sofern Tracking Stocks also ein positiver Effekt auf den Aktienkurs zugeschrieben wird, muss dieser aus der Ausnutzung möglicher Unvollkommenheiten des Kapitalmarkts resultieren. Aus theoretischer Sicht steht eine typologische Einordnung der in der Praxis beobachteten Tracking Stock-Transaktionen sowie die Entwicklung eines hierfür geeigneten systematischen Analyserahmens noch aus. In bisherigen Analysen wurden teilweise nur die Motive von Tracking Stocks genannt, ohne sie in einen finanzierungstheoretischen Gesamtzusammenhang zu bringen.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, diese Lücke zu schließen. Im Rahmen dieser Arbeit sollen daher anhand verschi...
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Tracking Stocks stellen ein innovatives Restrukturierungsinstrument im Eigenkapitalbereich dar, das die separate Abbildung von Vermögensrechten bestimmter Geschäftsbereiche eines Unternehmens am Kapitalmarkt ermöglicht. Dabei wird für jede Geschäftseinheit, deren wirtschaftliche Entwicklung am Kapitalmarkt abgebildet werden soll, eine separate Aktiengattung (Tracking Stock-Gattung) an der Börse eingeführt und gehandelt. Als Tracking Stocks werden demnach die Aktien auf eine Geschäftseinheit ( tracked unit ) eines Unternehmens bezeichnet. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Restrukturierungsinstrumenten wie z.B. Equity Carve-Out oder Spin-Off bilden die einzelnen Tracking Stock-Gattungen mit den jeweils repräsentierten Geschäftseinheiten jedoch weiterhin eine rechtliche Einheit.
In den letzten fünf Jahren ist die Anzahl der realisierten und angekündigten Tracking Stock-Transaktionen sprunghaft angestiegen. Während bis 1992 jeweils höchstens 2 Tracking Stock-Emissionen pro Jahr durchgeführt wurden, sind alleine im Jahr 1999 ganze 20 Emissionen durchgeführt oder angekündigt worden. Dies belegt eindrucksvoll das gegenwärtige und zukünftige Anwendungspotential von Tracking Stocks. Zu der wachsenden Bedeutung von Tracking Stocks hat insbesondere eine allgemeine Entwicklung der Organisationsstrategie von zahlreichen Konzernunternehmungen beigetragen, die nach dem Ausbleiben der erhofften Vorteile großer diversifizierter Konglomerate seit Mitte der achtziger Jahre ihren Grad der Diversifikation verringern, um Investoren unter anderem die Möglichkeit zu geben, in einzelne Geschäftsbereiche investieren zu können. Nicht nur operative Potentiale sondern auch Potentiale durch organisatorische Restrukturierung sollten ausgeschöpft werden. Während in der Vergangenheit hauptsächlich die herkömmlichen Restrukturierungsinstrumente Equity Carve-Out und Spin-Off eingesetzt wurden, wird seit neuestem vermehrt auch die Finanzinnovation Tracking Stocks in Erwägung gezogen. Nach der erfolgreichen Einführung von Tracking Stocks in den USA versuchen jetzt US-amerikanische Investmentbanken, das Tracking Stock-Konzept auch in Deutschland zu vermarkten.
Vor dem Hintergrund der steigenden Bedeutung von Tracking Stocks ist es erstaunlich, dass es in der Literatur noch keine umfassende Darstellung und Analyse zum Phänomen Tracking Stock gibt. In der deutschsprachigen Literatur hat die Auseinandersetzung mit Tracking Stocks sogar erst 1995 mit NATUSCH begonnen und hat danach in der Unternehmenspraxis und im wissenschaftlichen Schrifttum erst wenig Beachtung gefunden.
Grundsätzlich stellt sich die Frage nach der möglichen ökonomischen Substanz der Finanzierungsform Tracking Stock . Denn geht man von einem vollkommenen Kapitalmarkt im Sinne der lange vorherrschenden neoklassischen Finanzierungstheorie aus, dann ist theoretisch zunächst nicht zu erklären, warum von einer Aufteilung des Eigenkapitals auf die einzelnen Geschäftsbereiche ceteris paribus ein realer und substantieller Wertschöpfungsbeitrag ausgehen sollte. Sofern Tracking Stocks also ein positiver Effekt auf den Aktienkurs zugeschrieben wird, muss dieser aus der Ausnutzung möglicher Unvollkommenheiten des Kapitalmarkts resultieren. Aus theoretischer Sicht steht eine typologische Einordnung der in der Praxis beobachteten Tracking Stock-Transaktionen sowie die Entwicklung eines hierfür geeigneten systematischen Analyserahmens noch aus. In bisherigen Analysen wurden teilweise nur die Motive von Tracking Stocks genannt, ohne sie in einen finanzierungstheoretischen Gesamtzusammenhang zu bringen.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, diese Lücke zu schließen. Im Rahmen dieser Arbeit sollen daher anhand verschi...
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