Anhand von neu erschlossenen Quellen und Binnenperspektiven rekonstruiert Grit Bühler die ebenso energiegeladene wie konfliktreiche Gründerinnenzeit des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands (DFD) in Berlin und der SBZ. Meist schon vor 1933 frauenpolitisch engagiert, erhoben die Protagonistinnen nach 1945 den Anspruch, als überparteiliche »neue demokratische Frauenbewegung« in allen Bereichen der Gesellschaft Fraueninteressen zu vertreten. Einige selbstbewusste, international erfahrene Vertreterinnen des DFD gerieten schon bald zwischen die Fronten von Parteiegoismen, SED-Dominanz, eigenen Ambivalenzen und Kaltem Krieg. Sie bereiteten den Weg für die Gleichberechtigung in der DDR, die keineswegs, entsprechend gängigem Narrativ, rein utilitaristisch begründet oder ein Selbstläufer war, und die bis heute nachwirkt.
»Mit ihrem Anliegen, die Entstehung des DFD, seine Gründerinnen und deren feministische Agenda zwischen 1945 und 1949 zu betrachten, schließt Bühler eine wichtige Lücke der deutschen Frauenbewegungsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Sie knüpft an die bisherigen Forschungen zum Nachkriegsfeminismus an und leistet für den Bereich der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der frühen DDR wichtige Grundlagenforschung.« Dr. Jessica Bock, H-Soz-Kult, 20.1.2023 »Grit Bühler hat eine klar gegliederte und gut lesbare Studie vorgelegt, die inhaltlich einlöst, was der Titel des Buches verspricht.« Dr. Heike Amos, sehepunkte, 15.03.2023 »[...] die Autorin [schöpft] einen breiten und bemerkenswerten Quellenkorpus aus. [...] Sie traktiert ihr Material souverän, bündelt es systematisch und verfolgt argumentativ durchgehend die Frage nach den frauenpolitischen Motiven und Effekten [...]. Durch die Studie werden frische Forschungsfragen stimuliert [...].« Prof. (em.) Dr. Theresa Wobbe, Open GenderJournal 7, 2023 »Die Arbeit zeigt die Leistungsfähigkeit und auch die Ernsthaftigkeit einer historischen Erforschung organisierter demokratischer Frauenbewegung. Sie [...] beeindruckt durch Quellennähe und eine Belegfreude, die sich in etwa 1600 Anmerkungen manifestiert. Es ist gut, dass die Axel-Springer-Stiftung die Publikation dieser überzeugenden Arbeit ermöglichte.« Prof. em. Dr. Peter Steinbach, Das Historisch-Politische Buch, Jahrgang 69, Heft 3-4 »Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Grit Bühler mit ihrer Studie zum Demokratischen Frauenbund Deutschlands ein sorgfältig recherchiertes Buch vorgelegt hat, das seine Materialfülle souverän regiert und durch das Heranziehen wenig beachteter und ungewöhnlicher Quellen glänzt.« Dr. Anna Leyrer, L'Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft, 35. Jg., Heft 1 (2024), 165-167