Seit der Gründung der türkischen Republik im Jahr 1923 spielten ausländische Experten beim Aufbau des neuen Staates eine zentrale Rolle. Anhand der Geschichte der Entwicklungspolitik in der ländlichen Türkei lassen sich gut die Erwartungshorizonte aufzeigen, die deutsche, amerikanische und türkische Akteure für das Land in der Nachkriegszeit formulierten, das in der Zeit zwischen Marshallplan, Bevölkerungskrise und neuer Migrationspolitik fest in globale Diskurse eingebunden war. Die Türkei wurde dabei, so die These dieses Buches, zu einem wichtigen Experimentierfeld neuer Praktiken von Entwicklungspolitik, da sich hier die Maximen der europäischen Integration und des globalen Krisendenkens begegneten.https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0
»Detaillierte Schilderungen und ausführliche Kontextualisierungen [machen] das Buch zu einer wichtigen Studie, nicht nur für Türkeiforschende, sondern auch für die HistorikerInnen der internationalen Entwicklungshilfe.« Elife Biçer-Deveci, Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, 12.08.2021»Dass Hartmann seine Analyse sowohl auf den Diskurs als auch auf die realpolitischen Umstände der Kooperation zum Kennenlernen des Dorfes bezieht, ist sicherlich eine der Stärken dieses Bandes.« Malte Fuhrmann, H-Soz-Kult, 11.06.2021»Hartmanns Buch bietet ebenso reichhaltige wie vielfältige Einsichten, die über den speziellen Fall der Modernisierung des ländlichen Anatoliens weit hinausreichen.« Philipp Müller, Soziopolis, 10.06.2021»In sum, Hartmann's remarkable study is based on painstaking archival research and gives an impressive account of rural modernization in Turkey.« Juri Auderset, Technology and Culture, Heft 1/2022»Transnationale und globale Entwicklungen stehen im Mittelpunkt der neuesten Forschungen zur Geschichte des 20. Jahrhunderts. Gerade jüngere Forscherinnen und Forscher wenden sich entschlossen vom nationalhistorischen Paradigma ab und entdecken die vielfältigen grenzüberschreitenden Verflechtungen, die dafür gesorgt haben, dass die Welt in den letzten 250 Jahren immer enger zusammengerückt ist. Die Studie des Basler Historikers Heinrich Hartmann ist ein Beispiel für diese Neuorientierungen und die Habilitationsschrift zeigt geradezu exemplarisch aktuelle Vorteile [...] einer solchen.« Lutz Raphael, Traverse: Zeitschrift für Geschichte, 28 (2021)