In der aktuellen eigentumspolitischen Diskussion gibt es Vorschläge, die darauf hinauslaufen, den personalen Bezug des Eigentums erheblich zu relativieren und die Privatnützigkeit des Eigentums zu marginalisieren oder gar auszuschließen. Genannt seien etwa die Vorschläge über die Einführung eines Modells einer Gesellschaft mit gebundenem Vermögen, bei dem die Gesellschafter eines Unternehmens lediglich eine treuhänderische Stellung innehaben sollen. Auch die neuen Vorschläge, der Natur eine eigene Rechtssubjektivität gesetzlich einzuräumen, also den Verfassungsauftrag Umweltschutz subjektiv-rechtlich umzusetzen, werfen die Frage auf, inwieweit personale Eigentumsrechte an Umweltgütern künftig noch existieren könnten. Diese und weitere Themen zeigen, dass die Konzepte, das Eigentum zu entpersonalisieren, auf der rechtspolitischen Agenda stehen. Im Horizont wird das Bild eines "Eigentums ohne Eigentümer" schemenhaft sichtbar. Dabei stellt sich allerdings die Grundsatzfrage, inwieweit ein solches Eigentumsbild mit dem Eigentumsverständnis des Grundgesetzes überhaupt kompatibel ist. Angeleitet von der übergreifenden Frage nach einem "Eigentum ohne Eigentümer?" setzen sich die Autorinnen und Autoren mit diesen Themen aus unterschiedlichen Blickrichtungen auseinander und diskutieren verfassungsrechtliche, rechtshistorische und ideengeschichtliche Aspekte. Dies ist ein Open-Access-Buch.