Zwar gibt es in Äthiopien starke und funktionierende gemeinsame Strukturen zur Koordinierung der Hilfe von Regierung und Gebern, die die Führungsrolle des Landes in Bezug auf seine Entwicklungspolitik und -strategien unterstützen, doch wurde fast die Hälfte der Entwicklungshilfe im Jahr 2013 außerhalb des Finanz- und Beschaffungssystems des Landes ausgezahlt, was die Eigenverantwortung des Landes und die Nachhaltigkeit der Entwicklungsbemühungen untergräbt. Um zu erreichen, dass die Geber das System des Aufnahmelandes in Äthiopien stärker nutzen, schlug der Autor vor, das Modell der Globalen Allianz für Impfstoffe und Immunisierung/Zivilgesellschaftliche Unterstützung für die sektorübergreifende Bereitstellung von Hilfe einzuführen. Da bei diesem Modell die Finanz- und Beschaffungssysteme des Gastlandes für die Auszahlung der Hilfsgelder genutzt werden, bleibt die Regierung für die Gestaltung und Verwaltung der Entwicklungshilfe zuständig, während Nichtregierungsorganisationen die Umsetzung übernehmen. In der Studie wird auch darauf hingewiesen, dass in der neuen Landschaft der Entwicklungsfinanzierung die anhaltende Dominanz der westlichen Geber in der Entwicklungspartnerschaft und im Dialog mit dem Empfängerland nicht mehr gegeben ist. Stattdessen entsteht eine lebendige Eigenverantwortung der Länder, die sowohl die Entwicklungsländer als auch ihre Entwicklungspartner annehmen und aufrechterhalten müssen.