August in Brooklyn: Das findet in diesem Roman ganzjährig statt: weil nämlich August nicht der besagte, oft sehr heiße Monat, sondern ein Mädchen ist, ein schwarzes dazu und es hat es nicht leicht in den 1970ern, in denen es dort aufwächst - als Tochter eines alleinerziehenden Vaters und Schwester
eines erheblich jüngeren Bruders, auf den sie stets ein Auge hat.
Ihre Mutter ist für eine Weile…mehrAugust in Brooklyn: Das findet in diesem Roman ganzjährig statt: weil nämlich August nicht der besagte, oft sehr heiße Monat, sondern ein Mädchen ist, ein schwarzes dazu und es hat es nicht leicht in den 1970ern, in denen es dort aufwächst - als Tochter eines alleinerziehenden Vaters und Schwester eines erheblich jüngeren Bruders, auf den sie stets ein Auge hat.
Ihre Mutter ist für eine Weile weg oder auch für länger - oder was hat die Urne mit der Asche zu bedeuten? Nein, August hat es nicht leicht, in keiner Hinsicht.
Wobei ihre Freundinnen ihre Stütze sind. Ohne sie würde sie es nicht aushalten. Bis sie sich selbst und einander verlieren.
August kommt nach Jahren zurück - zur Beerdigung ihres Vaters. Die erfolgreiche Anthropologin wagt einen Blick zurück - in eine Kindheit in Armut. Oder auch nicht - es kommt eben darauf an, wie man es sieht.
Autorin Jacqueline Woodson braucht für ihr Stimmungsbild nicht viele Worte. Aber denjenigen, die sie wählt, wohnt eine seltsame, ganz besondere Kraft inne.
Ein schwaches Buch, ein starkes Buch. Es ist traurig und gleichzeitig zuversichtlich, wild und sanft zugleich - und ungeheuer eindringlich, auf eine ganz bestimmte Art. Man hat es schnell gelesen, aber man wird es nicht leicht los danach. Dennoch: es ist ein Gewinn, keine Last, auch wenn ich August und ihre Freundinnen nicht um ihre Jugend beneide. Aber vielleicht um ihre Freundschaft. Oder um bestimmte Facetten bzw. Episoden davon. Sie sehen, dieser Roman haftet mir an, ich werde ihn so schnell nicht los und versuche es auch gar nicht. Auch wenn er mich auf gewisse Weise lähmt.
Ein verwirrendes Buch, das alles mögliche mit seinen Lesern anzustellen vermag, wenn man sich denn darauf einlässt.