„Ich hätte für weiteren Lesestoff gemordet.“ Als Kind kämpfe er in der extrem bildungsfeindlichen jungen Bundesrepublik mit Lug und Trug um jede Druckzeile – sei es ein Buch, seien es Schundhefte, wie die Lore-Romane. Persönliches Glück geschieht nebenbei, wenn es gelingt, sich von den Bevormundungen der Erwachsenen freizustrampeln. Er wird Zeuge des Untergangs der ländlichen Kultur mit dem Niedergang der proletarischen Arbeiterkultur rund um Kohle, Stahl, Brauereien und Druckindustrie. Das Ruhrgebiet stellt sich ihm auch als kafkaeske Dienstleistungsgesellschaft in den Formen der Versicherungswirtschaft und Stadtverwaltungen dar. Weiterbildung und sein nie gestillter Lesehunger führen ihn an die neu gegründete Ruhr-Universität Bochum. Als Redakteur an mehreren Ruhrgebietszeitungen jagte er Serienkiller und weitere Mörder und wird Zeuge, wie Wirtschaft und Politik die Modernisierung des Ruhrgebiets hintertreiben. Am Ende taucht er in eine Science-Fiction-Welt der Erarbeitung wissenschaftlicher Beiträge durch Roboter ein, während sich Wissenschaftler um die Autorenzeile streiten. Eine Bilanz zu sieben Jahrzehnten Ruhrgebiet. Man fragt, wo der letzte Arbeiter geblieben ist. Als die rechte Hand des Ministerpräsidenten das gigantische Ruhrgebietsprogramm der Landesregierung auf Public-Relations-Maßnahmen und eine wissenschaftliche Begleitung nicht vorhandener Projekte zusammengestrichen hatte, herrschte an der Basis nach wie vor Furcht vor den Wissenschaftlern an den neuen Hochschulen. Der Ministerpräsident beruhigte sie. „An den Ergebnissen unseres politischen Handelns ändert sich nichts“, sagte er. „Nur im Procedere geht alles viel doller zu.“