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Der "Held" dieser Geschichte ... nein: er ist alles eher als ein Held ... also der "Datensammler", der "Tatsachensammler" ... aber es sind ja keine "Tatsachen", nicht einmal Daten, was sich da mit scheinbarer Konsequenz eins nach dem anderen abspielt, als gäbe es da einen zwingenden Zusammenhang. Dabei sind es bestenfalls Vermutungen, "Verdächtigungen", die dieser "Held" zu Papier bringt. Um erst zuletzt zu begreifen, dass jede "Wirklichkeit" nicht mehr als eine Möglichkeit ist ... wie, wann und wo sich das zuträgt, wovon hier die Rede ist.Wenn der "Held" dieses Berichts sein bisheriges Leben…mehr

Produktbeschreibung
Der "Held" dieser Geschichte ... nein: er ist alles eher als ein Held ... also der "Datensammler", der "Tatsachensammler" ... aber es sind ja keine "Tatsachen", nicht einmal Daten, was sich da mit scheinbarer Konsequenz eins nach dem anderen abspielt, als gäbe es da einen zwingenden Zusammenhang. Dabei sind es bestenfalls Vermutungen, "Verdächtigungen", die dieser "Held" zu Papier bringt. Um erst zuletzt zu begreifen, dass jede "Wirklichkeit" nicht mehr als eine Möglichkeit ist ... wie, wann und wo sich das zuträgt, wovon hier die Rede ist.Wenn der "Held" dieses Berichts sein bisheriges Leben Revue passieren lässt, kann er damit beginnen, was alles er erreicht hat: in jungen Jahren schon in einer vielversprechenden Stellung in einem wichtigen Staatsamt ... verlobt mit einer jungen Frau, die nicht nur sehr hübsch, sondern Tochter aus sehr reichem Haus ist, wo ihn neue Aufgaben, neue Chancen und neuer Reichtum erwarten. Alles so vielversprechend, bis zu dem Augenblick ......bis zu dem Augenblick, da er im Gerümpel einer zu seiner Wohnung gehörenden Mansarde ein Stück Eisen, nein: nicht einfach Eisen, sondern eine Lafette und das dazu gehörende Maschinengewehr entdeckt. Direkt auf die unten vorbeiführende Mariahilfer Straße gerichtet, über die heute oder morgen oder übermorgen, jedenfalls dieser Tage noch, der aus der UdSSR angereiste Staatsgast, kein Geringerer als Nikita Chruschtschow fahren wird, auf dem bei diesen Gelegenheiten üblichen Weg von seiner Suite im Hotel Imperial hinaus zum Schloss Schönbrunn.Klar ist sogleich: Hier wird ein Attentat vorbereitet! Aber von wem? Seinen Feinden hierorts, glühenden Antikommunisten, zusammen mit dem hiesigen Geheimdienst? Oder von seinen eigenen Leuten, die ihn hier beiseite schaffen wollen? Und was soll er, der Held oder Unheld dieser Geschichte jetzt tun? Anzeige erstatten, bei Polizei oder dem hiesigen Geheimdienst? Also das Attentat verhindern? Oder geschehen lassen? Da müsste man vorher wissen, wer dieses Attentat verüben will. Wer wofür oder wo steht. Vor allem aber: wo man selbst, der Held oder Unheld dieser Geschichte steht.Auf die Suche nach dem Attentäter, aber mehr noch auf die Suche nach sich selbst sieht sich der Held oder Unheld dieser Geschichte gestoßen. Denn wo und wofür steht er selbst? Was soll er verhindern oder geschehen lassen und somit selbst betreiben? Und warum dieses oder warum jenes?Und so geht es schließlich nicht um ein Attentat, das geschieht oder nicht geschieht, sondern um den Platz, den der Held oder Unheld dieser Geschichte für sich finden muss.
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Autorenporträt
Ernst Brauner, geboren 1928 in Wien; Studium der Philosophie, Germanistik, Theaterwissenschaften; als Chefredakteur und Verlagsleiter in der Medienbranche tätig. Zuletzt bei Wieser: Struldbrugs. Eine Chronik aus den ersten Jahrzehnten des dritten Jahrtausends (2008). Die wundersame Päpstin. Ein Schelmenroman (2009). Jenseits von Sodom (2010). Die Mühlfelds (2011). O Böhmerwald! (2012), Srinagar (2013), Parallelwelten (2014), Befreiung (2015), Die Schalen des Zorns, Werkausgabe Band 1 (2015), Der Bund, Werkausgabe Band 2 (2015), Werkausgabe in 12 Bänden (2016), Unter dem Fieberbaum (2016)