Der Visitation des Bistums 1654-1656 durch Bischof Dietrich Adolf von der Recke kommt als Bestandsaufnahme und Darstellung der Situation der Kirche von Paderborn um die Mitte des 17. Jahrhunderts große Bedeutung zu. Die Zusammenfassung der Protokolle durch den Autor lässt auch die Begegnungen auf den einzelnen Stationen deutlich werden. Sorgen von Pfarrern, Lehrern, Küstern und "Templirern" treten hervor. Die Visitation zeigt eine dezimierte und verunsicherte Kirche, die zu stabilisieren Dietrich Adolf sich in barocker Stilisierung anschickt, gestützt auf die Glaubenssicherung durch die tridentinischen Dekrete. Die Arbeit bietet über die Darstellung des religiösen Lebens hinaus ein eindringliches Bild der sozialen und wirtschaftlichen Lage des ostwestfälischen Raumes unmittelbar nach der Katastrophe des Dreißigjährigen Krieges.Der Verfasser dieser Arbeit starb am 7. September 1977, bevor er sein Werk vollenden konnte. Die Herausgeber legen den von ihnen durchgesehenen Text im Wesentlichen unverändert vor; sie haben ergänzende Anmerkungen und ein Verzeichnis neuerer Literatur hinzugefügt. Die statistischen Tabellen wurden datentechnisch bearbeitet. In vollem Wortlaut beigefügt wurden zudem zwei umfangreichere Dokumente des Bischofs zu Visitation, aus denen der Autor zitiert.