„Wenn der Richtige kommt, dann wirst du Schmetterlinge im Bauch haben!“
„Ein Brautkleid für fünf“ – bereits der Titel dieser Neuerscheinung aus der Feder Eva Marie Eversons ist sehr aussagekräftig. In ihrem Roman erzählt die Autorin die Lebensgeschichten fünf junger Frauen, die sich mutig
aufmachten, um selbständig ihren Weg im Leben zu finden – einen Weg voller Sehnsüchte, Hoffnungen, aber…mehr„Wenn der Richtige kommt, dann wirst du Schmetterlinge im Bauch haben!“
„Ein Brautkleid für fünf“ – bereits der Titel dieser Neuerscheinung aus der Feder Eva Marie Eversons ist sehr aussagekräftig. In ihrem Roman erzählt die Autorin die Lebensgeschichten fünf junger Frauen, die sich mutig aufmachten, um selbständig ihren Weg im Leben zu finden – einen Weg voller Sehnsüchte, Hoffnungen, aber auch Ängste und Zweifel, jedoch stets getragen von ihrem Glauben. Als Leser darf man den Lebensweg der Protagonistinnen ein kleines Stück begleiten und erfährt, auf welche Art und Weise jede einzelne von ihnen – manchmal auch über Umwege und einigen Hindernissen zum Trotz – den Weg zum Mann ihres Herzens findet.
Eva Marie Everson begibt sich in ihrer großen Rückblende, die ihre gesamte Handlung darstellt, nach Chicago in das Jahr 1951, in die Zeit nach dem Weltkrieg. Sie erzählt ihren Lesern die Geschichte von Joan Hunt, Evelyn Alexander, Betty Estes sowie den Schwestern Inga und Magda Christenson, die auf der Suche nach einer Anstellung zu Zimmergenossinnen werden. Während die schüchterne Farmerstochter Evelyn gegen den Willen ihrer Mutter der Kleinstadt Portal in Georgia entflieht und auch Joan Hunt als mittleres von neun Kindern ihr glückliches, aber sehr armes Elternhaus verlässt, um Abenteuer zu erleben und Karriere zu machen, entstammt Betty Estes einer vornehmen und gut situierten Familie. Inga und Magda Christenson sind zwar Schwestern, in ihrem Wesen jedoch unterschiedlich. Inga möchte gerne reisen und die Welt sehen, sie wählt das Leben als Stewardess. Magda hingegen bevorzugt die stille Welt der Bücher und findet eine Anstellung in einem Verlag. Im Schaufenster von Carson Pirie Scott & Co entdecken die fünf Zimmergenossinnen bei ihrem einzigen gemeinsamen Ausflug das schönste Brautkleid, das sie jemals gesehen haben. Sie verlieben sich auf den ersten Blick in dieses Kleid und da sie alle die selbe Größe haben, setzen sie ihren spontanen abenteuerlichen Plan in die Realität um: sie kaufen gemeinsam dieses märchenhaft schöne Kleid, das ein kleines Vermögen kostet und beschließen, es jeweils an ihrem Hochzeitstag zu tragen und danach an die nächste Braut weiter zu geben.
Die Schicksalswege dieser fünf Frauen sind teilweise abenteuerlich und in einigen Fällen mit Enttäuschungen verbunden. Eva Marie Everson versteht es jedoch auf erstklassige Art und Weise, diese Geschichte in einem lebendigen, unterhaltsamen und äußerst einnehmenden Schreibstil festzuhalten. Die Charakterzeichnung ihrer Protagonistinnen ist ihr außerordentlich gut gelungen.
Die Tatsache, dass es sich hierbei um eine wahre Begebenheit handelt und die Geschichte um dieses Brautkleid hinsichtlich Joan Hunt sich tatsächlich auch so ereignet hat, trug wesentlich dazu bei, mein Lesevergnügen noch zu steigern. Eine wundervolle Überraschung wartete am Ende des Buches auf mich, als ich im Nachwort der Autorin auch ein ganzseitiges Foto von Joan Hunt mit ihrem Ehemann kurz nach der Trauung entdeckte, und das ganz großes Thema dieses Buches, nämlich besagtes Brautkleid, tatsächlich auch sehen durfte.
„Ein Brautkleid für fünf“ war eine sehr berührende Geschichte, die zudem einiges über die Rolle der Frau und die herrschenden Etikette und Ansichten in der Zeit nach dem Krieg spiegelte. Der Glaube an Gott hat für die handelnden Figuren einen sehr großen Stellenwert inne und beeinflusst viele ihrer Entscheidungen. Dieses Buch hat mir ausgezeichnet gefallen und ich möchte es jedem ans Herz legen, der in seiner Lektüre ein wenig Romantik und viel historischen Hintergrund auf wunderschöne Art erzählt lesen möchte. Ich bedauerte es beinahe ein wenig, dass Evelyn, Betty, Inga und Magda lediglich fiktive Personen waren und einzig Joan Hunts Geschichte sich tatsächlich auch so ereignet hat.