Dieser Band, an dem Annemarie Schimmel bis kurz vor ihrem Tod gearbeitet hat, versammelt rund 100 Gedichte, die sie aus dem Arabischen, Türkischen, Persischen, Usbekischen, Urdu und Sindhi übersetzt hat. Das Spektrum reicht von Fatima, der Tochter des Propheten Mohammed, bis zu den faszinierenden Gedichten muslimischer Frauen der Gegenwart, von anonymen Liedern über klassische Ghaselen bis zu freien Versen.
Ein besonderes Interesse der großen Orientalistin Annemarie Schimmel galt der Lebensweise und den Lebensbedingungen von Frauen im islamischen Orient. Bei ihren langen Aufenthalten in islamischen Ländern konnte sie Einblicke in häusliche Verhältnisse, Gedanken, Wünsche und Befürchtungen von Frauen gewinnen, die ihren männlichen Kollegen nie möglich waren. Ihr besonderes Augenmerk galt dabei Dichterinnen im Orient, in deren Werken sie eine ganz eigene poetische Qualität ausmacht. Über die Jahre hat sie Gedichte von der islamischen Frühzeit bis zur Gegenwart zusammengetragen und übersetzt. Viele Dichterinnen hat sie persönlich gekannt. Der Schwerpunkt dieser Anthologie liegt daher auf dem 20. Jahrhundert. Aber auch Dichterinnen aus der Frühzeit des Islam, mittelalterliche Mystikerinnen und viele andere Poetinnen kommen zu Wort, die sich mit der Schönheit und Macht ihrer Sprache gegen das Verdikt, Frauen könnten und dürften nicht dichten, durchgesetzt haben. Ihre Verse bieten uns einen seltenen Einblick in Literatur und Alltag der islamischen Welt - und lassen uns teilhaben an Gefühlen und Stimmungen, die uns fremd und doch vertraut sind.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Ein besonderes Interesse der großen Orientalistin Annemarie Schimmel galt der Lebensweise und den Lebensbedingungen von Frauen im islamischen Orient. Bei ihren langen Aufenthalten in islamischen Ländern konnte sie Einblicke in häusliche Verhältnisse, Gedanken, Wünsche und Befürchtungen von Frauen gewinnen, die ihren männlichen Kollegen nie möglich waren. Ihr besonderes Augenmerk galt dabei Dichterinnen im Orient, in deren Werken sie eine ganz eigene poetische Qualität ausmacht. Über die Jahre hat sie Gedichte von der islamischen Frühzeit bis zur Gegenwart zusammengetragen und übersetzt. Viele Dichterinnen hat sie persönlich gekannt. Der Schwerpunkt dieser Anthologie liegt daher auf dem 20. Jahrhundert. Aber auch Dichterinnen aus der Frühzeit des Islam, mittelalterliche Mystikerinnen und viele andere Poetinnen kommen zu Wort, die sich mit der Schönheit und Macht ihrer Sprache gegen das Verdikt, Frauen könnten und dürften nicht dichten, durchgesetzt haben. Ihre Verse bieten uns einen seltenen Einblick in Literatur und Alltag der islamischen Welt - und lassen uns teilhaben an Gefühlen und Stimmungen, die uns fremd und doch vertraut sind.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
In dieser Anthologie von Gedichten islamischer Frauen aus 1400 Jahren, von der Orientalistin Annemarie Schimmel ausgewählt, aus dem Türkischen, Arabischen Persischen Usbekischen, Urdaischen und Sindhischen übersetzt und mit einem Vorwort versehen, hat Walter van Rossum gern geschmökert. Es ist Lyrik aus verschiedenen Teilen der islamischen Welt und umfasst so Unterschiedliches wie Totenklage, Liebesgedicht, Naturbetrachtung und Kinderlied, erklärt der Rezensent. Ihm gefällt besonders, dass der Leser durch den Blickwinkel der Gedichte dazu gebracht wird, jenseits seiner Vorurteile die "islamische Frau mit ihren Augen" zu sehen, wie er angetan betont. Mit diesem Gedichtband, von Gudrun Schubert postum "nach den Wünschen" Schimmels herausgegeben, hat sich die Orientalistin, die im letzten Jahr gestorben ist, selbst den "schönsten Nachruf" geschrieben, lobt Rossum.
© Perlentaucher Medien GmbH
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