Ihr Interesse ist vielfältig, ihr Talent groß. Linde Rotta schrieb für Radio und Magazine ab Mitte der 80er Jahre über Pier Paolo Pasolini, Luciano de Crescendo und Rosa Montero, sie traf mehrfach Dacia Maraini. Sie reiste nach Rom, Madrid und Muffendorf, ins österreichische Burgenland und nach Dortmund. An der Seite von Erich Loest erlebt sie die friedliche Revolution und lernt ein deutsch-deutsches Leben kennen. Sie besuchte Sacromonte, das Herz der Flamenco-Welt der Gitanos, und denkt angesichts der Regierungsbeteiligung der FPÖ unter Führung des Rechtspopulisten Haider über die österreichische Mentalität nach. Ein facettenreiches Bild einer engagierten Humanistin.
"Linde Rottas Stil und Markenzeichen ist die genaue Einfachheit. Sie will schreibend erkennen, glaube ich, und den Leser miterkennen lassen, was sie gefühlt und erfahren hat. Wenn ich ein Motto für sie finden müsste, würde ich einen Satz aus dem 'Faust' variieren: 'Wer immer schreibend sich bemüht, den werden wir erlösen.'" Ellen Pomikalko