Maeve Binchy kann einfach Geschichten schreiben, und das hat sie mit diesem Roman erneut bewiesen. Im Mittelpunkt des Buches steht eine gerade neu eröffnete Pension im Westen Irlands – das Stone Haus. Hierum ranken sich Geschichten und Schicksale verschiedener Personen, und jeder Figur ist ein
eigenes Kapitel gewidmet. Letztlich laufen dann die Fäden dieser verschiedenen Erzählstränge im Stone…mehrMaeve Binchy kann einfach Geschichten schreiben, und das hat sie mit diesem Roman erneut bewiesen. Im Mittelpunkt des Buches steht eine gerade neu eröffnete Pension im Westen Irlands – das Stone Haus. Hierum ranken sich Geschichten und Schicksale verschiedener Personen, und jeder Figur ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Letztlich laufen dann die Fäden dieser verschiedenen Erzählstränge im Stone House zusammen – und jeder scheint nach einem Besuch sein Leben wieder mit neuen Augen zu betrachten.
Dabei sind die Figuren alle wunderbar gezeichnet und können unterschiedlicher gar nicht sein. Es gibt ein Ärzteehepaar, das vor einem schrecklichen Erlebnis davonläuft und einfach nicht zur Ruhe kommt, einen alternden Schauspieler, der seinen Flieger verpasst und so die Chance nutzt, einfach noch mal das Leben zu leben und genießen, es gibt Chicky, die nach einer persönlichen Tragödie das Stone House eröffnet und damit einen wohligen Ort schafft, der die Besucher zur Ruhe kommen lässt und noch einige andere Figuren, die nicht alle immer sympathisch sind, dafür aber wie aus dem Leben gegriffen scheinen. Trotz der Ecken und Kanten habe ich sie irgendwie in mein Herz geschlossen, einfach weil ich mit ihnen gefühlt habe, auch wenn ich sie oft nicht verstehen konnte.
Geschickt hat Maeve Binchy die Fäden dieser unterschiedlichen Geschichten zusammenlaufen lassen, so dass am Ende doch ein großes Ganzes herauskommt. Dabei ist ihr Schreibstil zwar einfach, schafft dabei aber eine wunderbare wohlige Stimmung und kann die Atmosphäre im Stone House sehr gut einfangen. Manchmal wirkt der Stil ein wenig blumig, ich aber habe ich vielen Beschreibungen Irlands einfach gemocht – vielleicht auch, weil ich das Land schon mal besucht habe und es einfach liebe.
Auch wenn es in dieser Geschichte eher ruhig zugeht, hat es mich doch gefesselt und in einem Rutsch durchlesen lassen. Einfach weil mich die Menschen so interessiert haben und ich mich als Teil dieser schon fast illustren Gemeinschaft gefühlt habe, die zufällig in Stone House zusammentrifft, dann aber zu einer Gruppe zusammenwächst, um freundschaftlich miteinander umzugehen.
Eigentlich habe ich nur Kleinigkeiten zu bemängeln – zum einen fand ich manchmal in den einzelnen Kapiteln die Zeitspanne, über die berichtet wird, sehr groß, so dass in nur wenigen Sätzen ganze Jahre „abgehandelt“ wurden. Zum andern hatte ich beim Lesen das Gefühl, mich irgendwie in den 60er Jahren zu befinden – eingestreute Dinge aber wie zum Beispiel das Nutzen von Smartphones und Laptops oder das Internet haben mich eines Besseren belehrt, die Geschichte spielt nämlich im 21. Jahrhundert. Das hat der Schreibstil aber irgendwie nicht einfangen können, und darüber bin ich beim Lesen mehrfach drüber gestolpert.
Ich gebe diesem Wohlfühlbuch aber dennoch sehr gute 4 von 5 Sternen und freue mich einerseits, noch viele ungelesene Bücher von Maeve Binchy vor mir zu haben, bin andererseits aber auch traurig, dass von dieser wunderbaren Geschichtenerzählerin nichts mehr nachkommen wird, da sie ja 2012 verstorben ist.
Mein Fazit
Ein wundervolles Buch, das den Leser nach Irland entführt und verschiedene Schicksale unterschiedlicher Figuren erzählt, die alle in der kleinen Pension Stone House zusammentreffen. Der warme, manchmal etwas blumige Schreibstil schaffte eine tolle Atmosphäre und hat mich als Leser Teil des Buches werden lassen. Die Charaktere sind zwar nicht alle sympathisch, dafür aber sind sie wunderbar gezeichnet und wirken wie aus dem Leben gegriffen. Für mich war „Ein Cottage am Meer“ ein richtiges Wohlfühlbuch und ich gebe gerne sehr gute 4 von 5 Sternen.