Mit Ein Dämon auf Abwegen liegt der dritte Teil der humorvollen Dämonen-Reihe von Robert Asprin vor. Kann der Roman vierzig Jahre nach seinem erstmaligen Erscheinen immer noch unterhalten?
Im Mittelpunkt des Romans stehen dabei der Zauberlehrling Skeeve und sein Lehrmeister Aahz. Aahz, ein Dämon
aus einer anderen Dimension, verlor in den vorherigen Bänden durch ein missglücktes Ritual seine…mehrMit Ein Dämon auf Abwegen liegt der dritte Teil der humorvollen Dämonen-Reihe von Robert Asprin vor. Kann der Roman vierzig Jahre nach seinem erstmaligen Erscheinen immer noch unterhalten?
Im Mittelpunkt des Romans stehen dabei der Zauberlehrling Skeeve und sein Lehrmeister Aahz. Aahz, ein Dämon aus einer anderen Dimension, verlor in den vorherigen Bänden durch ein missglücktes Ritual seine magischen Kräfte und fühlt sich nun dazu berufen, Skeeve auszubilden und daneben finanziell von dessen Kräften zu profitieren.
Die Handlung beginnt damit, dass Skeeve von der befreundeten Dämonin Tanda dazu genötigt wird, ein Geburtstagsgeschenk für Aahz zu suchen. Sie durchstreifen mehrere Dimensionen und tatsächlich finden sie ein angemessenes Geschenk. Dabei geht natürlich so einiges schief: Während es Skeeve gelingt zu fliehen, wird Tanda gefangen genommen.
Um ihre Freundin zu befreien und vor allem um Aahzs Geburtstagsgeschenk zu sichern, ist unser Duo zu nicht weniger gezwungen, als bei dem größten Sportereignis aller bekannten Dimensionen den Sieg zu erringen. Folglich stellen sie eine schlagkräftige Truppe zusammen, bestehend unter anderem aus einem introvertierten Troll und einem verspielten Baby-Drachen…
Fantasy und Humor – das sind zwei Komponenten, die wunderbar zusammenpassen. Kaum ein anderes Genre ist so überschwemmt von Stereotypen wie die phantastische Literatur und bietet daher so viel Potential für Parodien. So gehört etwa die Heldenreise, innerhalb des Genres auch oft als Quest bezeichnet, so den Grundpfeilern vieler Werke. Robert Asprin hat schon früh diese Verbindung erkannt und in Ein Dämon auf Abwegen durch den Kakao gezogen.
Da wäre zum einen die altbekannte Konstellation eines Jünglings, der angetrieben durch einen weisen Mentor verschiedene Abenteuer erleben muss und dabei einen Reifeprozess durchläuft. Dumm nur, dass Skeeve kein Interesse daran hat die Welt zu retten oder einen mächtigen Erzfeind zu besiegen. Eigentlich möchte er nur ein Meisterdieb werden und magische Fähigkeiten sind dabei nachvollziehbarerweise ganz hilfreich. Und ach ja, der Ruhm, der einem Magier vorauseilt, den nimmt man als junger Mann auch gerne mit. Sein Mentor Aahz entspricht ebenfalls so gar nicht dem Klischee eines weisen und alten Mentors. Auch er verfolgt keine hehren Ziele – ein stetiger Geldfluss ist sowieso deutlich greifbarer und motivierender.
Bei den anderen Charakteren greift Asprin ebenfalls bekannte Stereotype auf und dreht sie in seinem Sinne auf den Kopf. Ob es nun um einen eigentlich introvertierten Troll geht, der in der Öffentlichkeit den stumpfen Menschenfresser spielt, Drachen, die eigentlich am liebsten herumtollen wollen oder um die Magier-Zunft, die scheinbar nur aus geldgierigen Stümpern besteht – kein Klischee ist vor Robert Asprin sicher. Dabei gestaltet er seine Charaktere so liebenswert, dass wir wirklich für alle Charaktere Sympathien aufbringen können, sei es nun für unsere „Helden“ oder auch für die vermeintlichen „Feinde“.
Die Geschichte spielt dabei in einem mittelalterlichen Setting, wird aber durch phantastische Elemente (Drachen, Dämonen etc.) ausgeschmückt. Interessant finde ich das Konzept des Reisens durch mehrere Dimensionen, dass den Leser in viele schräge und außergewöhnliche Welten wirft und noch viel Potential für die weiteren Romane verspricht. Beim Lesen habe ich mich ein Stück weit an die herausragende Serie Rick and Morty erinnert gefühlt, die sich wohl nicht unerheblich von der Roman-Reihe inspirieren lassen hat…
Auch oft übersehene Aspekte in der phantastischen Literatur – etwa das Geld oder das Essen – baut er so überzogen und gleichzeitig realistisch ein, dass man als Leser aus dem Lachen nicht mehr herauskommt – beispielsweise wenn ein Krieg verschoben wird, weil eine Woche einfach zu kurz ist um die passenden Merchandise Produkte herzustellen.
Daneben lebt die Geschichte vor allem von ihrer Situationskomik, vor allem in Gestalt von Skeeve und Aahz. Die beiden b