Eine junge Ukrainerin, schwer verletzt vor den Toren eines Klosters und eine amerikanische Touristin, tot im Park einer Villa. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen oder wurden die Taten nur zufällig kurz hintereinander verübt? Das wird nicht die einzige Frage bleiben, die
Commissario Benussi und sein Team sich während der Ermittlungen stellen werden. Zumal seine Schützlinge ohne…mehrEine junge Ukrainerin, schwer verletzt vor den Toren eines Klosters und eine amerikanische Touristin, tot im Park einer Villa. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen oder wurden die Taten nur zufällig kurz hintereinander verübt? Das wird nicht die einzige Frage bleiben, die Commissario Benussi und sein Team sich während der Ermittlungen stellen werden. Zumal seine Schützlinge ohne ihn auskommen müssen, da eine Herz-OP für Benussi unumgänglich erscheint. Jetzt können Elettra und Valerio zeigen was sie bereits gelernt haben, denn der Fall ist noch kniffliger als zunächst gedacht.
Obwohl mit „Ein ehrenwerter Tod“ bereits der vierte Triest-Krimi rund um Commissario Benussi vorliegt, sind keinerlei Vorkenntnisse notwendig, um sämtliche Handlungs- und Gedankengänge nachvollziehen zu können. Womöglich hängt dieser Eindruck auch damit zusammen, dass der Chef nicht selbst im Mittelpunkt des Rings steht, sondern gezwungen ist sich zurückzuziehen, um seine Gesundheit nicht weiter aufs Spiel zu setzen. Nichtsdestotrotz bleibt er präsent, schließlich möchte Benussi nicht untätig von der Ersatzbank zusehen.
Trotz rückblendenartiger Tagebucheinträge, die den Leser gedanklich eine bestimmte Richtung einschlagen lassen, lässt der Aha-Effekt noch einige Zeit auf sich warten, da man nicht alle Verwicklungen sofort in einen Kontext zu bringen vermag. Nach und nach zeichnen sich dann aber doch unglaubliche Zusammenhänge ab, die nachträglich bereits den Beginn des Buches in einem anderen Licht dastehen lassen. Am liebsten würde man die Ermittler mit den neuen Erkenntnissen konfrontieren, denn sie benötigen einige Zeit länger, da ihnen nicht sämtliches (Leser-)Wissen zur Verfügung steht. Außerdem läuft noch eine private Fehde, die möglicherweise dafür verantwortlich ist, dass der ein oder andere Hinweis nicht die notwendige Betrachtung erhält. Diese Abschnitte hätten durchaus kürzer gehalten werden können, führen aber glücklicherweise noch nicht zu einem Spannungsabfall.
Zu Anfang schwankt das Spannungsniveau noch ein wenig, man ist nicht sicher in welche Richtung es nun tatsächlich tendiert. Doch glücklicherweise pendelt es sich schnell ein, so dass einer Steigerung nichts im Wege steht, die auch zunehmend eintritt. Leser und Ermittler finden sich schnell vor einer schier undurchdringlichen Mauer wieder, die durchbrochen werden will. Mit zahlreichen Informationen gespickt, die mal mehr mal weniger zur Aufklärung beitragen, zieht das Geschehen den Leser in den Bann, gute Unterhaltung und Spannung garantiert.