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Kaum ein Schweizer oder eine Schweizerin besitzt Vorfahren, die bei Sempach und Morgarten kämpften, Tells Geliebte oder Gesslers Verlobte waren. Viele sind im Laufe der vergangenen Jahrhunderte eingewandert. Die Schweiz ist ein Produkt von Immigrationswellen, die heutige Bevölkerung ein Konglomerat aus einstigen Minderheiten. Willi Wottrengs Buch bietet überrraschende Erkenntnisse: Die Schweiz war multikulturell, ehe der Begriff erfunden wurde. Damit ist sie ein interessanter Modellfall auch für die Gestaltung künftiger internationaler Ordnungen. Es werden die wichtigsten Immigrationswellen…mehr

Produktbeschreibung
Kaum ein Schweizer oder eine Schweizerin besitzt Vorfahren, die bei Sempach und Morgarten kämpften, Tells Geliebte oder Gesslers Verlobte waren. Viele sind im Laufe der vergangenen Jahrhunderte eingewandert. Die Schweiz ist ein Produkt von Immigrationswellen, die heutige Bevölkerung ein Konglomerat aus einstigen Minderheiten. Willi Wottrengs Buch bietet überrraschende Erkenntnisse: Die Schweiz war multikulturell, ehe der Begriff erfunden wurde. Damit ist sie ein interessanter Modellfall auch für die Gestaltung künftiger internationaler Ordnungen. Es werden die wichtigsten Immigrationswellen dargestellt, die Probleme, die sie verursachten, die Lösungen, die daraus resultierten.
Autorenporträt
Willi Wottreng ist Journalist und arbeitet für die "Weltwoche".
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Der mit C.W. zeichnende Rezensent findet die Studie zur Geschichte der Einwanderung in die Schweiz zwiespältig. Einerseits bemerkt er, dass der Autor "mit Lust" erzählt und lobt besonders die Porträts, die zwischen die Kapitel gestellt sind und einzelne Einwanderer vorstellen, als "eindeutige Stärke" des Buches. Hier führe Wottreng seinen "Spürsinn" eindrucksvoll vor. Andererseits bemerkt er beim Autor einen Hang zur Polemik und hat einige "Ungenauigkeiten" im Text gefunden. Zudem neigt der Autor zu "Übertreibungen und missionarischen Einseitigkeiten", so der Rezensent tadelnd. Auch vermisst er einen "Überblick" über die schweizerische Ausländer- und Asylpolitik. Insgesamt stellt C.W. einen Mangel an "Objektivität" fest.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.05.2000

Ohne Worte
Der brasilianische Fotograf Sebastiao Salgado hat für den Verlag Zweitausendeins in Frankfurt ein Buch gemacht, das fast ohne Worte auskommt. ”Migranten” heißt es, und zeigt auf 430 Seiten nichts als Menschen. Menschen vor Stacheldrähten, in Gefängnissen, auf leeren Straßen, in Massenlagern, auf der Flucht, in Zelten. Er habe, schreibt er in seinem kurzen Vorwort, die Geschichte einer „in Bewegung geratenen Menschheit” dokumentieren wollen. Denn: Meistens gäben Menschen nicht aus freien Stücken ihre Wurzeln auf. Sechs Jahre lang hat Salgado in 40 Ländern Flüchtlinge fotografiert. Er fotografierte in Lagern, in Slums, oft auf der letzten Station einer langen Flucht. Die Arbeit, so Salgado, habe ihn verändert: Sein Bild von der Zukunft habe sich verdüstert, die Kluft zwischen Arm und Reich erscheine ihm manchmal unüberwindlich. „Auf das, was mich erwartete, war ich nicht vorbereitet. ” Das Bild oben zeigt Waisenkinder in Angola. Rechts unten: Ein Südvietnamese in einem chinesischen Internierungslager. Links unten: Ein kleiner Junge in einem Vorort-Slum von Mexico-City.
ck
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