Betrachtet man den deutschsprachigen Buchmarkt, so fällt auf, dass sich Literatur aus Skandinavien derzeit großer Beliebtheit erfreut. Aber nicht nur am Literatur-Sektor ist eine derartige Beliebtheit des "Hohen Nordens" in Österreich und vor allem Deutschland feststellbar, sondern auch in allen anderen Richtungen der Kunst und langsam etablierte sich auch der Markenname "Island Krimi", mit dem die deutschen Verlage den Lesern immer neue Krimis aus diesem Land vorlegen. Die Verleger sehen also eine werbewirksame Kontinuität bei den isländischen Autoren, die sie dazu veranlasst, Krimis mit den unterschiedlichsten Traditionen als zumindest Titel gebend homogene Gemeinschaft zu sehen. Was läge da näher auf der Hand, als nicht diesen so entstandenen "Island Krimi" mit den unterschiedlichsten Krimis aus Österreich zu vergleichen, um zu überprüfen, ob nun tatsächlich in Zukunft von einem "typisch isländischen Mord" oder zumindest von einem "typisch isländischen Krimi" gesprochen werdenkann oder ob der "Island Krimi" genauso wie der "Österreich Krimi" den es so und mit diesem Namen allerdings nicht gibt eine reine Konstruktion und Illusion ist.