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"Es ist Herbst und bald schon Nacht, die Wolken rasen, und der Wind reißt von den Bäumen mit aller Macht die Blätter, die noch übrig sind. Und einen Elf weht's von weit her, der landete in Eaton Square ..."
... so beginnt das bewegte Abenteuer des jungen Elfen namens Joe Smith, in dem er lernt, dass die Menschen weiß Gott nicht alle gut - aber auch nicht alle schlecht sind. Mit der Hilfe guter Menschen gelangt er schließlich zurück in seine Heimat ins Elfenland.
Dieses Juwel der Illustrationskunst und humorvollen Dichtung für Kinder wurde 1922 von Cyril Kenneth Bird, genannt Fougasse,
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Produktbeschreibung
"Es ist Herbst und bald schon Nacht, die Wolken rasen, und der Wind reißt von den Bäumen mit aller Macht die Blätter, die noch übrig sind. Und einen Elf weht's von weit her, der landete in Eaton Square ..."

... so beginnt das bewegte Abenteuer des jungen Elfen
namens Joe Smith, in dem er lernt, dass die Menschen weiß Gott nicht alle gut - aber auch nicht alle schlecht sind. Mit der Hilfe guter Menschen gelangt er schließlich zurück in seine Heimat ins Elfenland.

Dieses Juwel der Illustrationskunst und humorvollen Dichtung für Kinder wurde 1922 von Cyril Kenneth Bird, genannt Fougasse, geschaffen, der auf dem Weg war, der bekannteste Cartoonist Englands zu werden. Es war eine Auftragsarbeit für den königlichen Hof, der für die verspielte Queen Mary damals das prächtigste Puppenhaus bauen ließ, dass es je gegeben hatte, mit
Miniaturflaschen voll edlem Wein im Keller - und einer Bibliothek voller Miniaturbücher. Und eines dieser wunderbar gestalteten winzigen Büchlein war das von Fougasse. Im Zuge der Vorbereitungen für das diamantene Kronjubiläum von Queen Elisabeth 2012 wurde die Bibliothek des Puppenhauses gesichtet und der Schatz "Joe Smith" gehoben.

Auf ein besser lesbares Format vergrößert, aber ebenso prächtig ausgestattet wie das Original, erscheint es jetzt in einer großen internationalen Koproduktion. Ein wunderbares Büchlein für Kinder und erwachsene Buchliebhaber gleichermaßen.
Autorenporträt
Fougasse ist der Künstlername des 1887 geborenen britischen Cartoonisten Cyril Kenneth Bird. Fougasse hieß der Typ Landmine, durch den Bird im Ersten Weltkrieg schwer verletzt wurde. Während seiner Genesung begann er zu zeichnen und war als Cartoonist bald erfolgreich. 1937 wurde er Herausgeber des berühmten Satireblatts Punch. Endgültig populär wurde er durch seine Propagandaplakate während des Zweiten Weltkriegs.
Fougasse starb 1965.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.06.2012

Literarischer Marktplatz

Und einen Elf weht’s von weit her, der landete in Eaton Square
Es war einmal . . . once upon a time there was . . . so beginnen echte Märchen und auch wahre Ereignisse, die unglaublich schön und einmalig sind – wie Märchen eben. Die wahre märchenhafte Geschichte, um die es hier geht, nahm ihren Anfang in der großen Hauptstadt London im Jahr 1924. Da trug es sich zu, dass die besten Fachleute den Auftrag erhielten, für Queen Mary, Ehefrau König Georges V. ein Puppenhaus zu bauen. Ein Puppenhaus? Warum in aller Welt ein Puppenhaus für eine Königin? Es sollte ein ganz besonderes Haus werden, groß wie kein anderes, ausgestattet wie kein anderes, bis ins kleinste Detail gestaltet wie kein anderes von der Elite der Künstler und Architekten. Ein Zeichen des Dankes sollte es sein für die beliebte königliche Gattin, die während des Ersten Weltkriegs in London ausgeharrt hatte, und ein Symbol dafür, dass es auch in Krisenzeiten unzerstörbare Werte gibt.
Den Entwurf lieferte der angesehene Architekt Edwin Lutyens, sein stilistisches Vorbild war das aristokratische Herrenhaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Räumlichkeiten und das Inventar entstehen im Maßstab 12:1. Die Ausstattung mit Elektrizität, die Installation von Heizung und Wasserleitungen, die Anlage von zwei Liften entspricht realen Mustern. Hier schläft die Herrin des Hauses, badet die Kinder, erfüllt ihre Repräsentationspflichten. Die Eingangshalle und die ausgedehnten Repräsentations- und Wohnräume werden akribisch „großen“ Mustern nachgebildet, die Marmorböden, das Mobiliar, die Bilder sind vom Besten und kommen von den Besten. Nicht zu vergessen: ein Weinkeller enthält erlesene Jahrgangssorten und in einem Tresor suchen Nachbildungen der kostbaren Kronjuwelen ihresgleichen.
Was kann da noch fehlen in diesem Märchen, das Wirklichkeit geworden ist? Gesorgt wird für ein außergewöhnliches Angebot an geistiger Nahrung; die liefert eine Miniaturbibliothek ausgestattet mit vielen winzigen streichholzschachtelgroßen Werken. 171 Autoren sind vertreten, unter ihnen Rudyard Kipling, Edith Wharton, Sir Arthur Conan Doyle  und einer der bekanntesten Karikaturisten seiner Zeit, Cyril Kenneth Bird, der sich Fougasse nannte, später Herausgeber des Satireblatts Punch, im Zweiten Weltkrieg durch seine Propagandaplakate populär geworden. Für Queen Marys Puppenhaus erfindet und illustriert er die Abenteuer des jungen Elfen Joe Smith, der sich im Tohuwabohu der Stadt London verliert und viel lernt über das Gute und das Böse in den Menschen. In 64 gereimten und liebevoll gezeichneten Kapiteln vollzieht Fougasse Joe Smiths Irrungen und Wirrungen nach, dann darf der gestrandete Elf ins Elfenland zurückfinden und freut sich, dass er den Erdenkindern keine „Moral von der Geschicht“ predigen muss. So also ging das königliche Puppenhaus seiner Vollendung entgegen, Haus und Bibliothek werden nach zweijähriger Arbeit zu einem der Reichtümer von Windsor Castle. Die Bedeutung und die Erinnerung an die Entstehung erhalten während der Festlichkeiten anlässlich des 60. Thronjubiläums von Queen Elizabeth ein kostbares kleines Erkennungszeichen: Der Elf Joe Smith wurde vom Berliner Verlagshaus Jacoby & Stuart in ein bibliophil ausgestattetes größeres Format gebracht, Elf Smiths Erlebnisse sollen als kleines Luxusprodukt mit Goldschnitt, Textilbezug und Lesebändchen ihre Leser finden. Edmund Jacoby hat alles sorgfältig übersetzt, und schnell gerät man, wie seinerzeit die junge Mary, in den Bann des Originals, das mit der Schilderung eines Wind-und-Wetterabends beginnt: Es ist Herbst und schon bald Nacht, die Wolken rasen, und der Wind reißt von den Bäumen mit aller Macht die Blätter, die noch übrig sind. Und einen Elf weht's von weit her, der landete in Eaton Square.
Ein Buchschatz, gebührend zu genießen, als Hommage an die Jubilarin Elizabeth, aber auch an Großmutter Mary und den Autor Fougasse. Eine englische Fassung in vergrößertem Format erscheint demnächst. Und beim nächsten Englandbesuch wird eine Visite im Doll’s House, Windsor Castle eingeplant.
BIRGIT WEIDINGER
FOUGASSE: Ein Elf in London. Aus dem Englischen von Edmund Jacoby. Jacoby & Stuart 2012. 144 Seiten, 16,95 Euro.
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