Mit dem Auftauchen ihrer Mutter, die sich ins Bett legt und auf nichts mehr reagiert, kehren in Gifty die schmerzhaftesten Kindheitserinnerungen zurück: das Verschwinden des Vaters, der in seine Heimat Ghana zurückging, der Tod des geliebten Bruders und die Depression der Mutter angesichts dieser Verluste. Ihre Familiengeschichte hat dazu geführt, dass Gifty als erwachsene Frau ihren Glauben gegen die Neurowissenschaften eingetauscht hat. Sie ist davon überzeugt, dass sich Depression und Abhängigkeit, und damit Trauer und Leid, durch entsprechende Behandlung verhindern lassen. Doch die Angst um ihre Mutter, die fest verankert in ihrer Religion stets allen Schwierigkeiten im weißen Amerika gewachsen war, lässt Gifty an beidem zweifeln: Kann nur die unbestechliche, aber seelenlose Wissenschaft ihr die Mutter zurückbringen oder gelingt das allein den herzerwärmenden Erlösungsversprechen der Kirche?Die bewegende Geschichte einer Familie, exemplarisch für die vom Rassismus geprägte amerikanische Gesellschaft.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Christiane Lutz hält den neuen Roman der ghanaisch-amerikanischen Autorin Yaa Gyasi über eine aus Ghana stammende Stanford-Doktorandin und ihre Familienverhältnisse für überfrachtet. Die Hauptfigur scheint Lutz unter Themen wie Wissenschaft, Depression, Armut, Rassismus fast zusammenzubrechen. Die Strategie der nüchternen, wissenschaftlichen Betrachtung der eigenen Familiengeschichte, wie sie die Ich-Erzählerin praktiziert, findet Lutz daher plausibel, für die Leserin aber bedeutet das, der Chance verlustig zu gehen, eigene Schlüsse zu ziehen, meint sie. Die Spannungsverhältnisse der Figuren deutlich zu machen, gelingt der Autorin aber weitgehend überzeugend, findet Lutz.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.08.2021Gott wird es nicht reparieren
Yaa Gyasi versucht in ihrem zweiten Roman nachzuvollziehen, worin Menschen ihr Heil suchen: in der Religion, den Drogen oder einer brutalen Sachlichkeit
Auf der Suche nach Trost ist Gott nicht immer der beste Ansprechpartner. Und sein Reich ist gar nicht so leicht zu finden, merkt Gifty, die jahrelang „Lieber Gott“-Briefe schreibt und mit ihrer Mutter in eine sehr evangelikale Kirche in Alabama geht. Sie lässt sich von Jesus „erretten“, und trotzdem stirbt der Bruder an einer Überdosis Heroin. Trotzdem liegt die Mutter depressiv im Bett. Trotzdem ist der Vater weg. Welches Reich also soll da kommen?
Gifty ist die Ich-Erzählerin in „Ein erhabenes Königreich“, dem zweiten Roman der ghanaisch-amerikanischen Autorin Yaa Gyasi. Wenn man weit herauszoomt, lässt er sich als Suche nach einem wie auch immer gearteten Königreich deuten. Wobei das ein auffallend altbackener Begriff ist in Ländern, in denen es schon schon sehr lang keine Monarchen mehr gibt oder nie welche gegeben hat. „Homo sapiens ist das einzige Tier, das glaubt, sein Reich zu transzendieren“, schreibt Gyasi. Das einzige Tier, das glaubt, den Istzustand in einen anderen, höheren überführen zu können. Gyasis Annahme ist, dass da ein übergeordnetes Reich existiert, als Sehnsuchtsort zumindest, Ort der Überwindung aller Schmerzen. Als das religiöse Königreich ausgedient hat, kommt die als Gegenentwurf aufgebaute Welt der Wissenschaft, wo derjenige König ist, der die Fakten hat. Gifty erforscht als Doktorandin in Stanford, wie Belohnungsmechanismen in Gehirnen von Mäusen funktionieren und was das mit Sucht zu tun hat. „Ich hatte die Pfingstbewegung meiner Kindheit gegen diese neue Religion ausgetauscht, diese neue Suche, wohlwissend, dass ich nie alles wissen würde.“ Dabei sind Glaube und Wissenschaft hier weder ewige Antagonisten noch sich gegenseitig befruchtende Prinzipien, sondern nur Versuche, mit Traumata und Verlust umzugehen.
Vielleicht sieht Gyasi das Königreich auch geografisch, je nach Perspektive in den USA oder in Ghana, wo Giftys Familie herkommt und wo sie sich nicht zugehörig fühlt. Immer wieder taucht auch die Idee eines Königinnenreichs auf, eines Orts, an dem schwarze Wissenschaftlerinnen einfach Wissenschaftlerinnen sein können. Fest steht jedenfalls, wo Gifty und ihre Mutter sind, ist es nicht, dieses Königreich.
Yaa Gyasi, selbst in Ghana geboren und in den USA lebend, ist 2016 mit ihrem ersten Roman „Heimkehren“ bekannt geworden. Darin erzählt sie eine zwei Jahrhunderte umspannende Geschichte der Sklaverei in Ghana und der Wunden, die deren Erbe auch in den nachfolgenden Generationen sind. Gyasi ist gut darin, Spannungsverhältnisse fühlbar zu machen. Gegenwart und Vergangenheit, Ghana und die USA, Glauben und Zweifeln, äußeres oder inneres Gefangensein. Bei „Heimkehren“ hat das auf natürliche und mitreißende Weise funktioniert, jedes Kapitel ist ein komplexes und doch schlüssiges Porträt einer Figur und einer Zeit. Alle sind Produkt der Entscheidungen ihrer Vorfahren und der herrschenden Machtverhältnisse. In „Ein erhabenes Königreich“ reduziert sie Zeit und Raum auf eine Familie der Gegenwart, strebt aber eine ähnliche Komplexität an.
Die Geschichte beginnt, als Gifty eines Tages aus dem Labor zurückkehrt und ihre Mutter zu Hause vorfindet, verstummt und tieftraurig. Von diesem Moment ausgehend fächert Gyasi in etlichen Rückblenden die Familiengeschichte auf. Wie die Mutter aus Ghana kam, wie der Vater folgte und es irgendwann nicht mehr aushielt in Amerika, wie der Bruder Nana zum Basketballtalent heranwächst, nach einer Verletzung drogenabhängig wird und stirbt. Wie die heuchlerische evangelikale Gemeinde den Kopf darüber schüttelt. Wie in diesem Moment die Fassade von Giftys Mutter einstürzt und die Depression hervorbricht.
In zahlreichen Passagens schreibt Gyasi mehr wissenschaftlich-essayistisch denn in literarischer Prosa. Statt Probleme in Szenen zu schildern, lässt die Autorin ihre Figur Gifty von außen darüber reflektieren. Zum Thema Depression referiert sie: „Von Berufs wegen interessiere ich mich für Anhedonie, weil es um nach Belohnung strebendes Verhalten geht, doch persönlich habe ich sie nie in dem Ausmaß erlebt wie bei den Subjekten, die ich studiere.“ Zum Thema Sucht: „Viele Leute trinken und werden keine Alkoholiker, doch andere nehmen einen einzigen Schluck, und ein Schalter wird umgelegt, und wer weiß, warum? Die einzig sichere Möglichkeit, Sucht zu vermeiden, ist, nie eine Droge zu probieren.“ So nüchtern spricht jemand, dessen Bruder an Drogen gestorben ist. Dass sie als Neurowissenschaftlerin ausgerechnet zum Thema Sucht forscht, wirkt durchschaubar und etwas küchenpsychologisch platt.
Diese Distanzierung ist Ausweichmanöver der Ich-Erzählerin, um dem eigenen Leben nicht zu nahe kommen zu müssen. Dadurch nimmt die Autorin den Lesenden aber die Möglichkeit, selbst Schlüsse zu ziehen. Zu viel ist erklärt. Es ist vielleicht Gyasis stilistischer Versuch, Sprache zu transzendieren, wenn man so will, weg von der emotionalen Betrachtung hin zur analytischen. So, wie Gifty mit ihren Mäuseexperimenten Erkenntnisse gewinnen will, mit denen der suchtanfällige Mensch langfristig zu einem weniger suchtanfälligen gemacht werden kann. Ihn verbessern will. Ein über Krankheit erhabenes Königreich.
Gyasi wird auch nicht allen angerissenen Themen gerecht, zu vollgestellt ist der Raum der Fiktion mit Religion und Heuchelei, Wissenschaft, Depression, Krankheit und sozialer Ächtung, Armut, Sucht, Familie, Rassismus in Ghana und den USA. Ideen für mindestens drei Bücher. Gifty ist zwischen alldem eingeklemmt, ihr auf ihrem Überforderungsrückzug nach innen zu folgen, ist daher nicht leicht, zu unentschlossen legt Gyasi die Schwerpunkte ihrer Geschichte fest.
Einzig die Figur der Mutter ist mit dem psychologischen Scharfsinn gezeichnet, mit dem Gyasi auch in „Heimkehren“ ihre Figuren erschaffen hat. „Sie war eine sehr sachliche Frau, nicht gerade grausam, aber nahe daran“, sagt Gifty. Der Pragmatismus führt sie auch von Ghana nach Alabama, wo sie die erstbeste Kirche besucht, die sehr weiße evangelikale „First Assemblies of God Church“. Rassismus, findet die Mutter, gibt es nicht, wenn man nicht darüber redet. Genauso wenig „glaubt“ sie an psychische Krankheiten. Als der Sohn drogenabhängig wird, betet sie mit aller Kraft dagegen an, Gott wird es schon richten. Gott richtet nichts. Sie verkümmert, all ihrer Glaubenssätze beraubt, welch traurige und faszinierende Frau.
Wenig überraschend kommt die Erkenntnis, dass das wie auch immer geartete, erhabene Königreich für die Figuren nicht ohne Weiteres erreichbar ist. Für Gyasi liegt der Schlüssel zur gefühlten Erlösung am Ende nicht in den Ritualen des Glaubens oder in der Genauigkeit der Wissenschaft, sondern, wenn überhaupt, in der Möglichkeit, sich von alldem frei zu machen und den Blick nach innen zu richten.
CHRISTIANE LUTZ
Die Spannungsverhältnisse sind
klar, und in diesem Roman sind
auch Zeit und Raum begrenzt
Yaa Gyasi: Ein erhabenes Königreich. Roman.
Aus dem Englischen von Anette Grube. Dumont, Köln 2021.
304 Seiten, 22 Euro.
Yaa Gyasi, 1989 in Mampong, Ghana, geboren und als Schriftstellerin vielfach preisgekrönt.
Foto: Michael Lionstar/DuMont Buchverlag
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Yaa Gyasi versucht in ihrem zweiten Roman nachzuvollziehen, worin Menschen ihr Heil suchen: in der Religion, den Drogen oder einer brutalen Sachlichkeit
Auf der Suche nach Trost ist Gott nicht immer der beste Ansprechpartner. Und sein Reich ist gar nicht so leicht zu finden, merkt Gifty, die jahrelang „Lieber Gott“-Briefe schreibt und mit ihrer Mutter in eine sehr evangelikale Kirche in Alabama geht. Sie lässt sich von Jesus „erretten“, und trotzdem stirbt der Bruder an einer Überdosis Heroin. Trotzdem liegt die Mutter depressiv im Bett. Trotzdem ist der Vater weg. Welches Reich also soll da kommen?
Gifty ist die Ich-Erzählerin in „Ein erhabenes Königreich“, dem zweiten Roman der ghanaisch-amerikanischen Autorin Yaa Gyasi. Wenn man weit herauszoomt, lässt er sich als Suche nach einem wie auch immer gearteten Königreich deuten. Wobei das ein auffallend altbackener Begriff ist in Ländern, in denen es schon schon sehr lang keine Monarchen mehr gibt oder nie welche gegeben hat. „Homo sapiens ist das einzige Tier, das glaubt, sein Reich zu transzendieren“, schreibt Gyasi. Das einzige Tier, das glaubt, den Istzustand in einen anderen, höheren überführen zu können. Gyasis Annahme ist, dass da ein übergeordnetes Reich existiert, als Sehnsuchtsort zumindest, Ort der Überwindung aller Schmerzen. Als das religiöse Königreich ausgedient hat, kommt die als Gegenentwurf aufgebaute Welt der Wissenschaft, wo derjenige König ist, der die Fakten hat. Gifty erforscht als Doktorandin in Stanford, wie Belohnungsmechanismen in Gehirnen von Mäusen funktionieren und was das mit Sucht zu tun hat. „Ich hatte die Pfingstbewegung meiner Kindheit gegen diese neue Religion ausgetauscht, diese neue Suche, wohlwissend, dass ich nie alles wissen würde.“ Dabei sind Glaube und Wissenschaft hier weder ewige Antagonisten noch sich gegenseitig befruchtende Prinzipien, sondern nur Versuche, mit Traumata und Verlust umzugehen.
Vielleicht sieht Gyasi das Königreich auch geografisch, je nach Perspektive in den USA oder in Ghana, wo Giftys Familie herkommt und wo sie sich nicht zugehörig fühlt. Immer wieder taucht auch die Idee eines Königinnenreichs auf, eines Orts, an dem schwarze Wissenschaftlerinnen einfach Wissenschaftlerinnen sein können. Fest steht jedenfalls, wo Gifty und ihre Mutter sind, ist es nicht, dieses Königreich.
Yaa Gyasi, selbst in Ghana geboren und in den USA lebend, ist 2016 mit ihrem ersten Roman „Heimkehren“ bekannt geworden. Darin erzählt sie eine zwei Jahrhunderte umspannende Geschichte der Sklaverei in Ghana und der Wunden, die deren Erbe auch in den nachfolgenden Generationen sind. Gyasi ist gut darin, Spannungsverhältnisse fühlbar zu machen. Gegenwart und Vergangenheit, Ghana und die USA, Glauben und Zweifeln, äußeres oder inneres Gefangensein. Bei „Heimkehren“ hat das auf natürliche und mitreißende Weise funktioniert, jedes Kapitel ist ein komplexes und doch schlüssiges Porträt einer Figur und einer Zeit. Alle sind Produkt der Entscheidungen ihrer Vorfahren und der herrschenden Machtverhältnisse. In „Ein erhabenes Königreich“ reduziert sie Zeit und Raum auf eine Familie der Gegenwart, strebt aber eine ähnliche Komplexität an.
Die Geschichte beginnt, als Gifty eines Tages aus dem Labor zurückkehrt und ihre Mutter zu Hause vorfindet, verstummt und tieftraurig. Von diesem Moment ausgehend fächert Gyasi in etlichen Rückblenden die Familiengeschichte auf. Wie die Mutter aus Ghana kam, wie der Vater folgte und es irgendwann nicht mehr aushielt in Amerika, wie der Bruder Nana zum Basketballtalent heranwächst, nach einer Verletzung drogenabhängig wird und stirbt. Wie die heuchlerische evangelikale Gemeinde den Kopf darüber schüttelt. Wie in diesem Moment die Fassade von Giftys Mutter einstürzt und die Depression hervorbricht.
In zahlreichen Passagens schreibt Gyasi mehr wissenschaftlich-essayistisch denn in literarischer Prosa. Statt Probleme in Szenen zu schildern, lässt die Autorin ihre Figur Gifty von außen darüber reflektieren. Zum Thema Depression referiert sie: „Von Berufs wegen interessiere ich mich für Anhedonie, weil es um nach Belohnung strebendes Verhalten geht, doch persönlich habe ich sie nie in dem Ausmaß erlebt wie bei den Subjekten, die ich studiere.“ Zum Thema Sucht: „Viele Leute trinken und werden keine Alkoholiker, doch andere nehmen einen einzigen Schluck, und ein Schalter wird umgelegt, und wer weiß, warum? Die einzig sichere Möglichkeit, Sucht zu vermeiden, ist, nie eine Droge zu probieren.“ So nüchtern spricht jemand, dessen Bruder an Drogen gestorben ist. Dass sie als Neurowissenschaftlerin ausgerechnet zum Thema Sucht forscht, wirkt durchschaubar und etwas küchenpsychologisch platt.
Diese Distanzierung ist Ausweichmanöver der Ich-Erzählerin, um dem eigenen Leben nicht zu nahe kommen zu müssen. Dadurch nimmt die Autorin den Lesenden aber die Möglichkeit, selbst Schlüsse zu ziehen. Zu viel ist erklärt. Es ist vielleicht Gyasis stilistischer Versuch, Sprache zu transzendieren, wenn man so will, weg von der emotionalen Betrachtung hin zur analytischen. So, wie Gifty mit ihren Mäuseexperimenten Erkenntnisse gewinnen will, mit denen der suchtanfällige Mensch langfristig zu einem weniger suchtanfälligen gemacht werden kann. Ihn verbessern will. Ein über Krankheit erhabenes Königreich.
Gyasi wird auch nicht allen angerissenen Themen gerecht, zu vollgestellt ist der Raum der Fiktion mit Religion und Heuchelei, Wissenschaft, Depression, Krankheit und sozialer Ächtung, Armut, Sucht, Familie, Rassismus in Ghana und den USA. Ideen für mindestens drei Bücher. Gifty ist zwischen alldem eingeklemmt, ihr auf ihrem Überforderungsrückzug nach innen zu folgen, ist daher nicht leicht, zu unentschlossen legt Gyasi die Schwerpunkte ihrer Geschichte fest.
Einzig die Figur der Mutter ist mit dem psychologischen Scharfsinn gezeichnet, mit dem Gyasi auch in „Heimkehren“ ihre Figuren erschaffen hat. „Sie war eine sehr sachliche Frau, nicht gerade grausam, aber nahe daran“, sagt Gifty. Der Pragmatismus führt sie auch von Ghana nach Alabama, wo sie die erstbeste Kirche besucht, die sehr weiße evangelikale „First Assemblies of God Church“. Rassismus, findet die Mutter, gibt es nicht, wenn man nicht darüber redet. Genauso wenig „glaubt“ sie an psychische Krankheiten. Als der Sohn drogenabhängig wird, betet sie mit aller Kraft dagegen an, Gott wird es schon richten. Gott richtet nichts. Sie verkümmert, all ihrer Glaubenssätze beraubt, welch traurige und faszinierende Frau.
Wenig überraschend kommt die Erkenntnis, dass das wie auch immer geartete, erhabene Königreich für die Figuren nicht ohne Weiteres erreichbar ist. Für Gyasi liegt der Schlüssel zur gefühlten Erlösung am Ende nicht in den Ritualen des Glaubens oder in der Genauigkeit der Wissenschaft, sondern, wenn überhaupt, in der Möglichkeit, sich von alldem frei zu machen und den Blick nach innen zu richten.
CHRISTIANE LUTZ
Die Spannungsverhältnisse sind
klar, und in diesem Roman sind
auch Zeit und Raum begrenzt
Yaa Gyasi: Ein erhabenes Königreich. Roman.
Aus dem Englischen von Anette Grube. Dumont, Köln 2021.
304 Seiten, 22 Euro.
Yaa Gyasi, 1989 in Mampong, Ghana, geboren und als Schriftstellerin vielfach preisgekrönt.
Foto: Michael Lionstar/DuMont Buchverlag
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