Stiller&Stiller sind inzwischen schon bekannt und ein Markenzeichen: Hochspannung und archäologische Entdeckungen. Von den Protagonisten Peter Conrad – Doktorand der Archäologie – und seiner Partnerin Lisa Franks ist diesmal Lisa nicht mit von der Partie.
Wir schreiben das Jahr 1988. Gerade von
einer Grabung in Ägypten (beschrieben im ersten Roman, „Informium“) zurückgekehrt, reist Peter…mehrStiller&Stiller sind inzwischen schon bekannt und ein Markenzeichen: Hochspannung und archäologische Entdeckungen. Von den Protagonisten Peter Conrad – Doktorand der Archäologie – und seiner Partnerin Lisa Franks ist diesmal Lisa nicht mit von der Partie.
Wir schreiben das Jahr 1988. Gerade von einer Grabung in Ägypten (beschrieben im ersten Roman, „Informium“) zurückgekehrt, reist Peter ziemlich überstürzt zu einer Ausgrabung im Südosten Kanadas, weil ein Fachkollege dort tödlich verunglückt ist und er dringend gebraucht wird. Für ihn ist Grabung im Ewigen Eis völliges Neuland, aber er freut sich auf die Herausforderung. Doch es ist nicht alles so wie es scheint. Schon bald wird die nächste Leiche gefunden. Und dann wird Peter selbst zu neugierig...
Zwar wurden bei der Grabung eine alte Wikingersiedlung und einige Mumien gefunden, aber einige Details irritieren die Forscher. In den Mumien finden sich seltsame Parasiten von enormer Größe. Niemand kann sie identifizieren. Sind diese Wikinger daran gestorben? Und was ist das?
Eine beteiligte Archäologin stammt aus dem Volk der Inuit und bringt von dieser Seite aus völlig neue Ideen mit, die dort gängig sind. Sehr interessant, auch Einblicke in die Vorstellungswelt dieses Volkes zu nehmen! Auch wenn die indianischen Schauermärchen dem Nachtschlaf des Lesers nicht gerade förderlich sind...
Die Handlung springt von der Gegenwart in die Zeit der Wikinger und zurück, und dadurch wird dem unbedarften Leser vieles klar: Geschichte hautnah. Man begegnet den Mumien zu Lebzeiten und gewinnt einen Einblick in ihr Leben, den man anders nicht hätte.
Was auch noch ein besonderer Faktor dieser Grabung ist: Einmal muß nicht gespart werden. An mangelhafte Ausrüstung und viel Improvisation gewöhnt, fühlt Peter sich wie im Paradies: Es ist Technik vorhanden, die er sich nie hätte träumen lassen. Dadurch sind Erkenntnisse möglich, die man anders nicht hätte gewinnen können.
Für mich war „Die Ersten“ schon das dritte Buch der Autoren, und zum dritten Mal habe ich das Lesen sehr genossen. Spannung ist natürlich immer toll und hält den Leser bei der Stange, aber für mich ist das, was ich daraus lernen kann, immer besonders viel wert. Weil die Autoren aus der Praxis kommen, selbst Archäologie studiert haben und auch schon selbst auf Grabungen gearbeitet haben, wissen sie, worüber sie schreiben. Verstehen die Umstände und kennen die Hintergründe, Verwicklungen und Machtspielchen. Das ist die Fachwürze, die einen Roman für mich interessant macht.
Leider bin ich kriminologisch nicht so versiert (Krimis sind mir in aller Regel zu flach), und deshalb stehe ich öfter auf dem Schlauch, wenn andere schon den Täter identifiziert zu haben glauben. Aber diesmal liefen die auch in Sackgassen, und das hat mir sehr gut gefallen. Gut gemachte Krimihandlung im Nebenthema – klasse! So treibt einen die Spannung von der ersten Seite an um und hält bis zum Schluß. Man merkt gar nicht, wieviel man ganz nebenbei lernt! Ich freue mich schon auf das nächste Buch.