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Das Buch "Ein Flaneur in Berlin" erschien zuerst 1929 (unter dem Titel "Spazieren in Berlin"). Um den "ersten Blick", den Blick seiner Kindheit auf die Stadt, ihre Geschichte, ihre Geheimnisse, ihren Alltag wieder-zugewinnen, schlüpfte Hessel in die Rolle des Touristen, des "Fremden" und verdächtigen Nicht-Dazugehörenden, wanderte durch den Wedding und durchs Zeitungsviertel, durch Charlottenburg, durch den Osten der Stadt, durch Kreuzberg, besuchte das Schloß, den Zoo, Kaschemmen, Nachtbars, den Schlachthof, die Renommier-Boulevards so "eröffnet sich ihm Berlin als Landschaft, umschließt ihn…mehr

Produktbeschreibung
Das Buch "Ein Flaneur in Berlin" erschien zuerst 1929 (unter dem Titel "Spazieren in Berlin"). Um den "ersten Blick", den Blick seiner Kindheit auf die Stadt, ihre Geschichte, ihre Geheimnisse, ihren Alltag wieder-zugewinnen, schlüpfte Hessel in die Rolle des Touristen, des "Fremden" und verdächtigen Nicht-Dazugehörenden, wanderte durch den Wedding und durchs Zeitungsviertel, durch Charlottenburg, durch den Osten der Stadt, durch Kreuzberg, besuchte das Schloß, den Zoo, Kaschemmen, Nachtbars, den Schlachthof, die Renommier-Boulevards so "eröffnet sich ihm Berlin als Landschaft, umschließt ihn als Stube", schrieb sein Freund Walter Benjamin über dieses "Bilderbuch in Worten". (Seit unserer Neuausgabe 1984 ist "Ein Flaneur in Berlin" ein "romantisches" Kultbuch für Liebhaber des heimlichen Berlin geworden )
Autorenporträt
Franz Hessel, geb. 1880 in Stettin als Sohn einer großbürgerlichen jüdischen Familie, aufgewachsen im 'Alten Westen' Berlins, lebte Anfang des 20. Jahrhunderts im München des George-Kreises, am Vorabend des ersten Weltkriegs im Paris der Künstler und Kunstgenossen im Umkreis des Café du Dôme am Montparnasse und im Berlin der 1920er Jahre: der Erzähler, Feuilletonist, Herausgeber, Casanova-, Balzac- und zusammen mit Walter Benjamin Proust-Übersetzer, Kritiker und Lektor (im Verlag von Ernst Rowohlt) war im Jahrzehnt vor 1933 eine Institution im literarischen Berlin. Und er war ein Meister der 'Kunst des geselligen Lebens' (nach dem Vorbild des von ihm so gern zitierten Wahlverwandten K. A. Varnhagen): nahe literarische und menschliche Freundschaften verbanden ihn mit Karl Wolfskehl,Walter Benjamin, Alfred Polgar, Ringelnatz, Hans Siemsen, Mascha Kaléko, dem Typographen E. R. Weiß, der Bildhauerin Renée Sintenis, dem Zeichner Rudolf Großmann Franz Hessel flüchtete 1938 nach Paris un

d starb 1941 im Exil in Sanary-sur-Mer.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.07.2011

Der Blick des Flaneurs

Seine Einweisung in die Kunst der geistreich plaudernden Prosa erhielt der 1880 geborene und im "Alten Westen" Berlins aufgewachsene Franz Hessel in Paris, also in der Stadt, die sein Freund Walter Benjamin die "Hauptstadt des XIX. Jahrhunderts" genannt hat. Hier machte sich Hessel den Blick des Flaneurs zu eigen, von dem Benjamin sagt, dass er die kommende trostlose Lebensform "des Großstadtmenschen noch mit einem versöhnenden Schimmer umspielt ... Im Flaneur begibt sich die Intelligenz auf den Markt." Mit dem Blick des Flaneurs beginnt Hessel in den zwanziger Jahren Berlin zu durchwandern. Zwar nennt er die 1929 erschienene Summe seiner Erkundungen noch "Spazieren in Berlin", aber der Herausgeber der Neuausgabe von 1984 hielt sich an Walter Benjamins Rezension ("Die Wiederkehr des Flaneurs") und gab ihr den Titel "Flaneur in Berlin". Dabei bleibt es jetzt auch in der revidierten Neuausgabe. Wie Fontane mit seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" zum schriftstellerischen Cicerone durch die Geschichte und die Kulturlandschaft der Provinz geworden war, so wurde es nun für die Hauptstadt Franz Hessel. In mehr als zwanzig Kapiteln nimmt der Flaneur den Leser mit auf seinen Streifzügen durch die Bezirke einer Massensiedlung voller Gegensätze. Die Geschichte der Stadt beginnt anschaulich zu werden in lockeren Erzählungen und Anekdoten, die ironisch in Distanz gehen zum Bild der makellosen Tapferkeit und der hehren Würde des brandenburgisch-preußischen Adels. Nicht immer kann der Flaneur seine Impressionen im Schlendern sammeln. Wo er dem "fleißigen Berlin" auf der Spur ist, braucht er verabredete Führung, zum Beispiel beim Besuch der Turbinenfabrik in der Huttenstraße oder beim Gang durch die "Hallen" von Berlin. Da ist der Erzähler Hessel nicht in seinem eigentlichen Element. (Franz Hessel: "Ein Flaneur in Berlin". Mit Fotografien von Friedrich Seidenstücker. Verlag Das Arsenal, Berlin 2011. 280 S., br., 19,- [Euro].) WHi

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