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Von den 5,7 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen, die der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg in die Hände vielen kamen 3,3 Millionen in deutscher Gefangenschaft um. Chronische Unterernährung, desolate hygienische Bedingungen, Seuchen, völlig unzureichende Unterbringung, brutaler Arbeitseinsatz und gezielte Liquidierung durch Erschießung waren die Ursachen des Massensterbens. Die Wehrmacht errichtete ab 1939 ein engmaschiges Netz von Kriegsgefangenenlagern in den besetzten Gebieten und im Reich selbst. Eines von 127 solchen Lagern in Deutschland war das Kriegsgefangenenlager Stalag 304 8IV H9,…mehr

Produktbeschreibung
Von den 5,7 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen, die der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg in die Hände vielen kamen 3,3 Millionen in deutscher Gefangenschaft um. Chronische Unterernährung, desolate hygienische Bedingungen, Seuchen, völlig unzureichende Unterbringung, brutaler Arbeitseinsatz und gezielte Liquidierung durch Erschießung waren die Ursachen des Massensterbens. Die Wehrmacht errichtete ab 1939 ein engmaschiges Netz von Kriegsgefangenenlagern in den besetzten Gebieten und im Reich selbst. Eines von 127 solchen Lagern in Deutschland war das Kriegsgefangenenlager Stalag 304 8IV H9, das im Frühjahr 1941 auf dem Truppenübungsplatz Zeithain bei Risa entstand. Seine Einrichtung auf militärischem Sperrgebiet wurde angeordnet, um die sowjetischen Kriegsgefangenen der Aufmerksamkeit der Bevölkerung zu entziehen und eine "Infiltrierung mit bolschewistischem Gedankengut" zu verhindern. Das Lager diente als regionales Aufnahme- und Verteilungslager. Unter grausamen Bedingungen wurden die Soldaten in das Lager getrieben, anfangs auf wochenlangen Märschen. Viele starben dabei vor Hunger und Kälte. 1943 wurde das Zeithainer Lager zum zentralen Kriegsgefangenen-Reservelazarett des Dresdner Wehrkreises. Auch kranke und arbeitsunfähige Serben, Engländer, Franzosen, Amerikaner, Polen und Italiener waren hier jetzt inhaftiert. Die ersehnte Befreiung des Lagers durch die Rote Armee im April 1945 brachte nicht allen Gefangenen dauerhafte Verbesserung ihres Loses. Die russischen Kriegsgefangenen waren in den Augen Stalins als Verräter einzustufen, da sie es vorgezogen hatten, nicht für ihr Vaterland zu sterben. Auf viele von ihnen warteten in der Heimat Prozesse, erneute Lagerhaft, sogar Todesurteile. Die vorliegende Studie beschreibt die Geschichte des Zeithainer Lagers als einen jener Orte, die Abertausende sowjetischer Kriegsgefangenen nicht mehr lebend verließen, bis über das Kriegsende hinaus. Aufzeichnungen ehemaliger Wachmannschaften und Fotografien die entgegen den Bestimmungen im Lager entstanden sind, ergänzen den Band ebenso wie Berichte von Zeitzeugen. Zudem wurden bisher unveröffentlichte Dokumente aus sowjetischen Archiven ausgewertet.