Angesichts der sich verändernden Großstadtlandschaft, vor dem Hintergrund der Zerstörungen des 2. Weltkrieges schrieb Alma de l'Aigle ein Buch über den Garten ihrer Kindheit, das 1948 erstmals bei Classen&Goverts erschien, heute aber in Antiquariaten vergeblich gesucht wird. Alma de l'Aigle erzählt darin von ihren Erfahrungen mit Blumen und Nutzpflanzen in einem von ihrem Vater 1888 in Hamburg auf Ackerland angelegten Garten mit einer Leichtigkeit und Natürlichkeit, daß man glaubt, die Düfte zu riechen und die Gemüse und Früchte zu schmecken. Es ist der Roman eines Gartens, in dem Alma de l'Aigle nicht Gärtnerin, sondern Liebhaberin ist. Die Lektüre dieses Buches ermöglicht die emotionale und praktische Wiederaneignung einer schon aufgegebenen Alltagswelt und das Eintauchen in die Welt der Natur. Das Vorwort erzählt die Vorgänge um die drohende Zerstörung und teilweise Rettung dieses Gartens, die im Jahr 1988 öffentliches Aufsehen erregte. So schafft dieses Buch auch Einblicke in den öffentlichen Umgang mit Natur und Landschaft. Das Nachwort informiert über das Leben einer ungewöhnlichen Frau.Über die Autorin: Alma de l'Aigles Leben (1889-1959) ist wesentlich durch den Garten ihrer Kindheit geprägt. Ursprünglich wollte sie Malerin werden, schuf ein umfangreiches Bildwerk. Alma de l'Aigle engagierte sich in der sozialistischen Jugendbewegung, im 2. Weltkrieg unterstützte sie den Umsturzversuch vom 20. Juli 1944. Sie züchtete Rosen und publizierte das allen Gartenfreunden bekannte Buch "Begegnung mit Rosen" (1957), das dem Leser auf ähnliche Weise wie das Buch "Ein Garten" Natur anschaulich macht.