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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.08.2016

19 Commerzbanker
Die Vorstandssprecher im Laufe der Zeit

Im Februar 1870 wurde in Hamburg die Commerz- und Disconto-Bank gegründet. Ihre Schöpfer waren Bankiers und Kaufleute, und der Sinn der Gründung bestand in der Beschaffung von Kapitalien, um überregionale und internationale Handelsgeschäfte zu erleichtern. Die Industrialisierung mit ihrem Kapitalbedarf war den traditionellen Bankiers über den Kopf gewachsen; die Gründung der Commerz- und Privat-Bank steht in einer Reihe mit anderen Gründungen von Aktienbanken in jener Zeit. Aus ihr ist die heutige Commerzbank entstanden; die Verkürzung des Namens wurde im Jahre 1940 beschlossen.

Die Historikerin Frauke Schlütz porträtiert die 19 Vorstandssprecher der Bank bis zum Jahre 2008. Wegweisende Entscheidungen wurden schon unter den ersten Vorstandssprechern getroffen, so der Aufbau einer starken Präsenz in Berlin sowie die Aufnahme des Einlagen- und Filialgeschäfts. Wie es so geht, wurde die Bank von Männern sehr unterschiedlichen Temperaments geführt. So hieß es über Gustav Pilster (1864 bis 1944): "Die kaufmännische Ehrenhaftigkeit stand ihm über allem." Pilsters Nachfolger Moritz Schultze hingegen war angeblich "mehr spekulativer Unternehmer als Bankdirektor".

Ein Problem solcher Bücher ist, dass sich über historische Personen unbefangener urteilen lässt als über Lebende. Dementsprechend ähneln die Porträts von Martin Kohlhaussen und Klaus-Peter Müller Elogen.

gb.

Frauke Schlütz: Ein gediegener & solider Mann. Die Vorstandssprecher der Commerzbank von 1870 bis 2008. Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2016 430 Seiten

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