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Im Sessel ausgestopft der Kammerherr von Stein, davor seine Frau Charlotte. Das ist die Szenerie für eine der "faszinierendsten Monologe, die in deutscher Sprache nach 1945 geschrieben worden sind" (Frankfurter Rundschau). Die mitreißende Wirkung der Hacksschen Prosa brachte dem Autor internationales Renommee ein, wie es die 200 Aufführungen in 21 Ländern belegen. Worum gehts? Goethe hat fluchtartig Weimar in Richtung Italien verlassen. In Erwartung einer Nachricht wird die langjährige Freundschaft zu Goethe beleuchtet. Charlotte von Stein ergeht sich in den Tiraden enttäuschter Liebe: Goethe…mehr

Produktbeschreibung
Im Sessel ausgestopft der Kammerherr von Stein, davor seine Frau Charlotte. Das ist die Szenerie für eine der "faszinierendsten Monologe, die in deutscher Sprache nach 1945 geschrieben worden sind" (Frankfurter Rundschau). Die mitreißende Wirkung der Hacksschen Prosa brachte dem Autor internationales Renommee ein, wie es die 200 Aufführungen in 21 Ländern belegen. Worum gehts? Goethe hat fluchtartig Weimar in Richtung Italien verlassen. In Erwartung einer Nachricht wird die langjährige Freundschaft zu Goethe beleuchtet. Charlotte von Stein ergeht sich in den Tiraden enttäuschter Liebe: Goethe als Hypochonder und Poseur; als Versager in der Liebe, der es nur versteht, seine Abenteuer literarisch auszubeuten; ein pfuschender Dilettant, ob nun als Maler, Dichter oder Minister. Sich selbt sieht die Dame als Abrichterin, die aus einem Sturm-und-Drang-Flegel einen einigermaßen brauchbaren Menschen gemacht hat. Dressur, ob nun Schoßhund oder Genie, der launenhafte Hochmut regiert. Eine lange, gleich boshaft-witzige wie auch sehnsuchtsvolle Klagerede, die ein Psychogramm menschlicher Charaktere und ihrer gesellschaftlichen Zeit offenbart, die der Autor mit dem Satz enden läßt:"...warum ist nur alles für uns alle so sehr viel zu schwer?" Peter Hacks hat dem Band einen ausführlichen Anhang angefügt. Darin werden die Fragen nach der historischen Bedingtheit wie auch Überlegungen zur Gattung des Monodramas abgehandelt. Daneben finden sich noch drei Briefe, ein illustriertes Lexikon zur Uraufführung und Pressestimmen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Gustav Seibt begrüßt diese kommentierte Neuausgabe von Peter Hacks Drama "Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe". Das Werk scheint ihm neben Thomas Manns Goethe-Roman "Lotte in Weimar" eines der ganz wenigen gelungenen Versuche, Goethe literarisch näher zu kommen. Ja, er würdigt Hacks Drama als ein "Meisterstück in der Kunst, den Klassiker in Fiktion zu verwandeln". Das Drama, in dem, verletzt durch Goethes Abreise nach Italien, nur Charlotte von Stein zu Wort kommt, enthüllt im Spiegel ihres Monologs seines Erachtens wesentlich mehr vom Wesen Goethes als es ein "direkter Blick leisten könnte". An vorliegender Neuausgabe schätzt Seibt nicht zuletzt den Kommentar, die Fülle von dokumentarischen Material sowie das "kluge" Nachwort.

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