Ein göttliches Paar von Amalia Zeichnerin ist eine romantische Novelle von knapp unter hundert Seiten. Der Spannungsbogen verläuft eher ruhig, die Handlung zielt weder auf heftige Dramatik noch auf Humor und Überraschungen ab. Unsicher bin ich mir, ob nicht doch der Konflikt mit dem Vater einer der
beiden Hauptfiguren dramatischer rüberkommen sollte - das konfrontative Streitgespräch fand ich…mehrEin göttliches Paar von Amalia Zeichnerin ist eine romantische Novelle von knapp unter hundert Seiten. Der Spannungsbogen verläuft eher ruhig, die Handlung zielt weder auf heftige Dramatik noch auf Humor und Überraschungen ab. Unsicher bin ich mir, ob nicht doch der Konflikt mit dem Vater einer der beiden Hauptfiguren dramatischer rüberkommen sollte - das konfrontative Streitgespräch fand ich irgendwie blass und konnte die emotionale Aufgewühltheit des Protagonisten im Anschluss nicht recht mitempfinden.
Die Probleme, die dem Paar im Weg stehen (sowohl der Konflikt mit dem Elternhaus als auch das simple Missverständnis), sind recht konventionell und schlicht, aber für die kurze Novelle völlig ausreichend. Ähnlich verhält es sich mit der Botschaft, Liebe in all ihren Formen zu akzeptieren - diese Message steckt innerweltlich auch in den Lehren der Anhängerschaft des "göttlichen Paares", die in Gesprächen wiedergegeben werden. Für manche könnte das zu dick aufgetragen sein, aber im Kontext dieser recht ruhigen, kurzen Geschichte fand ich es in Ordnung.
Mir gefällt vor allem der Fokus auf Queerness und rücksichtsvoller Offenheit, der sich durch die Geschichte zieht. Das ist keine angetackerte queere Repräsentation, sondern wirklich schön umgesetzt und bildet ganz klar das Herz der Erzählung.