♡Rezension
Ein Hauch von Amerika - von Petra Grill
Verlag: Heyne
Nachkriegszeit - Nachkriegsgeschichte - Flucht - Hitler - Nazizeit - 2. Weltkrieg - Liebe - Kunst - Deutschland - Paris - Amerika -
♡Amy und Jim
lernen sich in Amerika kennen.
Amy und ihre Eltern sind zunächst von
Deutschland nach Paris vor dem Nazi Regime geflohen. Als ihnen nach ein paar Jahren klar wurde, dass…mehr♡Rezension
Ein Hauch von Amerika - von Petra Grill
Verlag: Heyne
Nachkriegszeit - Nachkriegsgeschichte - Flucht - Hitler - Nazizeit - 2. Weltkrieg - Liebe - Kunst - Deutschland - Paris - Amerika -
♡Amy und Jim
lernen sich in Amerika kennen.
Amy und ihre Eltern sind zunächst von Deutschland nach Paris vor dem Nazi Regime geflohen. Als ihnen nach ein paar Jahren klar wurde, dass das nicht reichen wird, beschließen sie Europa ganz zu verlassen und nach Amerika zu fliehen.
Für Amy ist die erneute Flucht sehr schwierig. Sie hatte in Paris ihr zu Hause gefunden und musste ihren Partner, ihre Freunde und ihre Arbeit in einer Kunstgalerie aufgeben.
Jim ist ein amerikanischer Soldat, er ist Colonel.
Nach dem 2. Weltkrieg wird Jim nach Deutschland versetzt.
Nie wollte sie in das Land der Täter zurückkehren...nun sitzt sie Jim zu Liebe in Kaltenstein fest.
Erst ihre Freundschaft zu dem Bauernmädchen Marie gibt ihr wieder Hoffnung.
Marie wird ihre Freundin und Schülerin. Amy ermöglicht Marie ein selbstbestimmtes Leben und findet so auch ihre eigenen Träume zu wieder.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es wurde zur gleichnamigen TV - Serie : "Ein Hauch von Amerika " geschrieben.
Ich habe mir die Serie noch nicht angesehen um das Buch neutral und unabhängig von der Serie zu bewerten.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen und ich habe mich gedanklich sehr gut in diese Zeit hineinversetzen können.
Petra Grill beschreibt die Probleme und Geschehnisse der Nazizeit und der Nachkriegszeit sehr anschaulich und realistisch, ohne dass ich das Gefühl hatte, das Buch wäre schwere Kost.
Der Roman wird aus der Sicht der Protagonistin Amy McCoy erzählt.
Das Buch beginnt 1951 und die Autorin arbeitet abwechselnd mit Zeitsprüngen. Der nächste Textabschnitt ist 1933, sodass ich als Leserin erfuhr, wie es der Protagonistin vor dem Krieg erging, wie sie mit ihrer Familie geflohen ist und dann wieder wie es Amy 1951 in Kaltenstein aktuell ergeht.
Obwohl die Protagonistin von vielen Leser*innen als eingebildet empfunden wird, muss ich wirklich sagen, dass sie mir von Anfang an sehr sympathisch war.
Sie ist eine moderne Frau, die Kunst liebt und überhaupt nicht in diese Zeit zu passen scheint. Ihre Gedanken und Gefühle, ihr Drang nach Freiheit und ihr selbstständiges Handeln, schien für die deutschen Frauen nach dem Krieg völlig unpassend zu sein.
Zwischen ihr und ihrem modernen Denken und den anderen Menschen in Kaltenstein schienen Welten zu liegen.
Ich konnte Amys Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen. Ihr Wunsch nach Freiheit und das Gefühl fest zu sitzen, nicht tun zu können, was sie möchte, das konnte ich alles sehr gut verstehen.
Leider muss ich auch sagen, dass sie es eigentlich im Gegensatz zu anderen Menschen wirklich gut hatte, es aber nicht immer aus dieser Sicht sehen konnte...
Amy konnte vor dem Nazi Regime fliehen, hat genug Geld gehabt, hat einen Ehemann, der es gut mit ihr meint. Viele Menschen mussten sterben, haben Familienmitglieder verloren oder waren sehr arm zu dieser Zeit. Sie mussten in Angst leben und haben mitgekriegt wie Leute ermordet wurden. Mir kam es so vor, dass Amy es nicht immer zu schätzen wusste, wieviel besser es ihr eigentlich erging. Sie war trotzdem nicht glücklich, etwas fehlte. Paris.
Die Liebe zur Kunst und ihre Intelligenz haben mich als Leserin sehr angesprochen.
Marie war mir ebenfalls sehr sympathisch und es war schön, ihre Entwicklung mit zu verfolgen. Vom pflichtbewussten, sich selbst aufopfernden Mädchen zu einer selbstbewussten jungen Frau, die für sich und ihre Liebe kämpfen und einstehen konnte. Und sich schließlich für ihre Freiheit einsetzten lernte.
Das Cover besteht aus zwei Szenen der Fernsehserie. Es gefällt mir sehr gut, allerdings hätte ich lieber ein Bild der Protagonistin auf dem Buch gesehen, da es aus ihrer Sicht geschrieben ist.
Das Ende hat mir sehr gut gefallen, ein Happy End, welches Freiheit und Glück verspricht...